Eigentlich wollte Spaniens Altkönig Juan Carlos Mitte Juni noch einmal in seine alte Heimat kommen. Doch nach seinem ersten Besuch riet das Königshaus laut Medien eher davon ab.
Spaniens Altkönig Juan Carlos kommt zu einem Treffen mit König Felipe VI. am Zarzuela-Palast in Madrid an.
Spaniens Altkönig Juan Carlos kommt zu einem Treffen mit König Felipe VI. am Zarzuela-Palast in Madrid an. - José Ruiz/EUROPA PRESS/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Spaniens umstrittener Altkönig Juan Carlos wird seiner Heimat nach Angaben eines engen Freundes im Juni doch keinen neuen Besuch abstatten.

Der 84-Jährige habe die vorgesehene Reise aus «privaten Gründen» abgesagt, wurde Freund Pedro Campos am Dienstag von der Zeitung «El País» zitiert. Bei seinem ersten Heimatbesuch seit knapp zwei Jahren war der in Abu Dhabi im Exil lebende Vater von König Felipe VI. vor gut zwei Wochen vier der insgesamt fünf Tage im Hafenort Sanxenxo im Nordwesten des Landes geblieben und dort im Haus des wohlhabenden Unternehmers Campos beherbergt.

Am Rande des Besuchs von Juan Carlos hatte es zunächst geheissen, der Bourbone werde um den 10. Juni herum wieder nach Spanien reisen, um in Sanxenxo mit seinem Rennboot «Bribón» an einer internationalen Regatta teilzunehmen. «El País» betonte derweil, es gebe Gründe zur Annahme, dass das Königshaus und die Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez Juan Carlos vom neuen Heimatbesuch abgeraten hätten.

Der erste Besuch habe «Unbehagen» verursacht, schreibt das renommierte Blatt und verweist auf den Medienrummel. Auch sei Juan Carlos unbescheiden aufgetreten. Der Ex-Monarch, der im teuren Privatjet flog, wurde auch von der Regierung scharf kritisiert: Er habe «die Chance verpasst», die Bürger «um Verzeihung zu bitten» und die «weder ethischen noch vorbildhaften Handlungen der vergangenen Jahre zu erklären», klagte Regierungssprecherin Isabel Rodríguez.

Der Altkönig, der fast 40 Jahre lang Staatsoberhaupt von Spanien war, hatte seine Heimat am 4. August 2020 zunächst mit unbekanntem Ziel verlassen. Später tauchte er in Abu Dhabi auf. Anfang März liess er nach der Einstellung aller Strafermittlungen wegen finanzieller Unregelmässigkeiten verlauten, er wolle vorerst zwar im Exil bleiben, die Heimat aber sporadisch besuchen.

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