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Bittere Entscheidungen: Der ZDF-Krimi «Gegen die Angst»

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Deutschland,

Clan-Kriminalität wird in Deutschland ein immer grösseres Thema. Ein Thriller mit einer glänzenden Nadja Uhl greift es auf.

Staatsanwältin Judith Schrader (Nadja Uhl) wird von den Al-Fadi-Clanmitgliedern kritisch beäugt. Foto: Christoph Assmann/ZDF/dpa
Staatsanwältin Judith Schrader (Nadja Uhl) wird von den Al-Fadi-Clanmitgliedern kritisch beäugt. Foto: Christoph Assmann/ZDF/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Schüsse in Berlin.

Der Polizeibeamte Jan Wiegand (Andreas Pietschmann) wird im Einsatz niedergestreckt, er überlebt schwer verletzt und liegt nun im Koma. Die zuständige Staatsanwältin Judith Schrader (Nadja Uhl) will den Täter zur Rechenschaft ziehen.

Eigentlich müsste sie den Fall abgeben. Denn Judith ist befangen, sie hatte eine heimliche Liebesbeziehung mit dem verheirateten Opfer. Doch Judith entschliesst sich zu schweigen. Ihre Ermittlungen führen in das Milieu der Clan-Kriminalität. Der ZDF-Krimi «Gegen die Angst» am Montag um 20.15 Uhr greift damit ein vieldiskutiertes Thema auf.

Judith und Kommissar Jochen Montag (Dirk Borchardt) wollen es mit dem kriminellen Clan aufnehmen. Dessen Mitglieder mischen bei Prostitution, Schutzgelderpressung und Drogen mit. Obwohl Spuren fehlen und der Täterwagen in der Halle der Kriminaltechnik ausgebrannt ist, wird der flüchtige Täter schnell gefasst. Judith Schrader wühlt selbst in dessen Müll herum und findet die blutigen Schuhe von Hisham, den die Polizeianwärterin Leyla Sharif (Sabrina Amali) am Tatort erkannt hat - er ist ihr Cousin.

Als sie schliesslich bereit ist, als Zeugin vor Gericht gegen ihn auszusagen, bekommt sie es mit ihrem Onkel Machmoud Al-Fadi (Atheer Adel) zu tun, dem Clanchef. Der gibt sich höflich, aber auch aalglatt und hat Sprüche drauf wie «Ihr habt die Uhr, wir haben die Zeit». Wie auch immer - die Uhr tickt, für alle Beteiligten.

Der Kern der Geschichte von Autor Robert Hummel und Regisseur Andreas Herzog ist spannend und glaubhaft erzählt. Er macht vor allem das Spannungsfeld zweier Frauen deutlich. Die junge Polizistin muss wählen zwischen der Wahrheit und der Ehre ihrer Familie, und die Staatsanwältin muss damit klar kommen, dass ihr Geliebter im Koma liegt und ihre berufliche Vorgehensweise zumindest fragwürdig erscheint. Die Wahrheit fordert einen sehr hohen Preis.

Hummel ist ehrenamtlicher Richter am Landgericht Berlin, wo dieser Film gedreht worden ist, der im März 2019 erstmals ausgestrahlt wurde. Besonders diese Szenen sind sehr intensiv, Hummels Figurenführung ist ausgezeichnet. Aus dem Ensemble der Schauspieler ragt insbesondere Nadja Uhl heraus, die in ihrer Rolle sowohl eine weiche Seite mit ihren Gefühlen als auch eine knallharte zeigen kann. Aber auch Dirk Borchardt steht ihr in nichts nach und darf in seiner Rolle für ein bisschen Humor sorgen. Ansonsten gibt es in diesem Film nichts zu lachen.

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