Wie bitte? Deutsche Stadt will das Wort «Spielplatz» abschaffen
Die Verwaltung der Stadt Köln will das Wort «Spielplatz» abschaffen und ersetzen. Die Oberbürgermeisterin muss einen Riegel schieben.

Das Wichtigste in Kürze
- In Köln wollte die Stadtverwaltung das Wort «Spielplatz» abschaffen und ersetzen.
- Dafür sollten unzählige Schilder ausgewechselt werden, entschied man bereits 2023.
- Nun hat die Oberbürgermeisterin der Stadt die Verwaltung zurückgepfiffen.
In der deutschen Stadt Köln gehen die Wogen derzeit hoch. Grund dafür ist ein kleines Wort, das verändert werden sollte.
Die Stadtverwaltung hat nämlich geplant, das Wort «Spielplatz» zu ersetzen. Die Spielplätze der Stadt sollten künftig den Namen «Spiel- und Aktionsfläche» tragen.
Die Begründung der Stadt: Die Flächen seien nicht nur für Kinder zum Spielen da. Sondern «Spiel-, Bewegungs- und Aktionsflächen», die «dem geschützten Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum dienen».
2000 Schilder betroffen
Deshalb wolle man in der Stadt Köln auf den eingrenzenden Begriff «Spielplätze» verzichten, berichtete unter anderem die «Bild».
Dafür hätten 2000 Schilder auf den rund 700 Spielplätzen der Stadt ausgetauscht werden sollen. Dies hätte im Herbst 2025 passieren sollen.
Nur: Der parteilosen Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker passte das – und die damit verbundene Berichterstattung – gar nicht.
Kurzerhand pfiff sie ihre Verwaltung zurück, wie die «Bild» schreibt. Sie teilte am Mittwochabend mit: «Ich persönlich finde die Bezeichnung ‹Spielplatz› klar und verständlich.»
Verwaltung fällte Entscheid bereits 2023
Zudem habe die Stadt Köln derzeit mit vielen Herausforderungen zu kämpfen.
Ihr fehle daher das «Verständnis dafür, dass sich die Verwaltung mit der Neugestaltung von Spielplatzschildern» beschäftige.
Aber: Entschieden wurde das Abschaffen des Wortes «Spielplatz» in Köln bereits 2023. Warum dauerte es dann zwei Jahre, ehe jemand ein Veto gegen diesen Entscheid einlegte?
Abschaffung des Worts «Spielplatz» liege nicht bei der Verwaltung
Oberbürgermeisterin Reker erklärt dazu: «Die Tragweite dieser Änderung wurde allem Anschein nach nicht ausreichend erkannt.»
Eine solche grundsätzliche Umbenennung sei kein einfaches Geschäft der laufenden Verwaltung. Und sollte daher vom Rat entschieden werden, findet sie.
Dieser will im September über die Umbenennung entscheiden. Im Hinblick auf die Berichterstattung dürfte der Vorschlag der Verwaltung aber wohl auf taube Ohren stossen.