Albert Rösti will die Wolfspopulation in der Schweiz um 70 Prozent verkleinern. Tierschützer sind empört – darunter auch Film-Ikone Brigitte Bardot.
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Brigitte Bardot wendet sich in einem offenen Brief an Bundesrat Rösti. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Brigitte Bardot ist eine französische Schauspielerin.
  • Die 89-Jährige wendet sich in einem offenen Brief an Bundesrat Rösti.
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SVP-Bundesrat Albert Rösti (56) will 70 Prozent der Wölfe in der Schweiz erlegen lassen. Jetzt schaltet sich ausgerechnet Film-Ikone Brigitte Bardot (89) ein.

Derzeit leben rund 300 Wölfe in der Schweiz in 32 Rudeln. Die Zahl dieser Tiere nehme exponentiell zu. 2019 habe es in der Schweiz noch unter hundert Wölfe gegeben. Geht es nach den Plänen des Umweltministers, sollen alle, bis auf 12 Rudel ausgerottet werden. Bei Tierschützern sorgt das für einen Aufschrei.

Sollen Wölfe in der Schweiz stärker reguliert werden?

«Eine Schande!»

Die Schweizer Wolfspolitik ruft nun auch Brigitte Bardot auf den Plan. Die Französin wendet sich in einem offenen Brief auf «X» (ehemals Twitter) an Bundesrat Rösti.

Die Tierrechtlerin findet deutliche Worte: «Das ist verrückt, das ist eine Schande! Sie können nicht einem Tier den Krieg erklären, das wertvoll für die Biodiversität ist. Auch wenn dessen Präsenz einen besseren Herdenschutz erfordert.»

Die Schweiz dürfe nicht zum Schauplatz eines Gemetzels werden, schreibt Bardot weiter. Albert Rösti müsse diesen «mörderischen, unwürdigen Entscheid» zurücknehmen, so der Appell der Kult-Schauspielerin.

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Brigitte Bardot wendet sich in einem offenen Brief an Albert Rösti. - X /@brigitte_bardot

In ihrem Brief bezieht sich Brigitte Bardot auf Zahlen, die Schweizer Tierschutzorganisationen am Mittwoch gemeinsam publiziert hatten.

Demnach wurden in sechs betroffenen Kantonen bis Ende September deutliche weniger Nutztiere gerissen als im Vorjahr. Dies führen die Organisationen auf einen wirksamen Herdenschutz zurück. Albert Röstis Abschusspläne bezeichnen sie als «blinden Aktionismus».

Albert Rösti reagiert nicht auf Bardots Brief

Das Umweltdepartement äussert sich nicht zu Brigitte Bardots Appell an Albert Rösti. «Auf offene Briefe antworten wir aus grundsätzlichen Überlegungen nie», so ein Sprecher zur «Luzerner Zeitung». In der Herbstsession betonte Rösti, er habe den Auftrag, die Art zu erhalten – der Wolf bleibt ein geschütztes Tier.

Brigitte Bardot ist eine französische Schauspielerin und Sex-Symbol. Die 89-Jährige setzt sich für den Tierschutz ein.

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Brigitte Bardot war eine Beauty-Ikone.
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Albert Rösti bei einer Medienkonferenz. (Archiv)
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Die Schauspiel-Ikone Brigitte Bardot in jungen Jahren.
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Brigitte Bardot wendet sich in einem offenen Brief an Bundesrat Rösti.

Aufsehen erregt die Französin auch mit ihren politischen Ansichten. Immer wieder beklagt sie öffentlich die «Überfremdung» ihres Landes. Und macht sich für die rechtspopulistische Partei Front National stark.

Mehrmals stand Brigitte Bardot wegen des Vorwurfs der Anstiftung zum Rassenhass vor Gericht. 1997 wurde sie in einem Fall freigesprochen, bei dem es um einen umstrittenen Beitrag in der Tageszeitung «Le Figaro» ging. Wegen Äusserungen zum islamischen Schächten wurde sie zu mehreren Geldstrafen verurteilt.

Die 89-Jährige lebt zurückgezogen und meldet sich gelegentlich zu Tierschutzfragen zu Wort.

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