Das Entsorgungs-, Recycling- und Energieunternehmen AG für Abfallverwertung AVAG blickt auf ein Rekordergebnis im Geschäftsjahr 2021 zurück.
Avag
Die Avag Gruppe gewährleistet seit 1973 die sichere, umweltgerechte und verantwortungsvolle Entsorgung von Abfällen. - Screenshot – Youtube/@avag
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Knapp 190'000 Megawattstunden (+6 Prozent) Energie wurden verkauft, das angelieferte Material betrug rund 286'000 Tonnen (-3,7 Prozent), der Konzernertrag konnte auf 58,28 Millionen Franken (+7,2 Prozent) und der Jahresgewinn auf 2,65 Millionen Franken (+8,4 Prozent) gesteigert werden.

Der wichtigste Treiber dieser Entwicklung im zweiten Corona-Jahr ist die Steigerung bei der nachhaltigen Energie. Mindestens so wichtig wie das finanzielle Ergebnis sei der Umweltbeitrag des Unternehmens, sagte der Verwaltungsratspräsident, Doktor Beat Brechbühl, in seiner Präsidialansprache vor über 170 Aktionären und Ehrengästen aus Wirtschaft und Politik in Thun.

Im Einsatz für die Umwelt

Die gesammelten Recyclinggüter werden als Sekundärrohstoffe zur Herstellung neuer Produkte der Industrie zugeführt, womit sich der Bedarf nach originären Rohstoffen reduziert. Auch regional werden Kreisläufe geschlossen, beispielsweise mit dem Kompost, der aus Grünabfällen hergestellt wird und in heimischen Gärten wieder zum Einsatz kommt.

Genauso die nachhaltige Energie, die in der KVA Thun oder dem Biomassezentrum Spiez aus Abfällen entsteht, und zwar in Form von Strom, Prozessdampf und Fernwärme. Diese trägt regional dazu bei, fossile und nukleare Energieträger zu ersetzen.

Dieses Potenzial hat die AVAG bereits früh erkannt und entsprechend investiert. Auch 2021 wurden die Fernwärmenetze zusammen mit Partnern weiter ausgebaut, um die steigende Nachfrage zu decken.

Im Berichtsjahr hat die AVAG rund 190 Millionen Kilowattstunden Energie produziert und abgegeben. Dazu kommen nochmals 99 Millionen Kilowattstunden aus dem Holzkraftwerk Aarberg. Die schweizweit einzigartige Anlage zur Verwertung von Altholz wurde 2021 fertiggestellt und wird von der AVAG betrieben.

Nachhaltigkeit als Teil des Geschäftsmodells und des neuen Namens

An der Generalversammlung vom 23. Juni 2022 zeigten sich die Aktionäre mit dem Engagement und den Ergebnissen sehr zufrieden und stimmten allen Anträgen des Verwaltungsrats mit grossen Mehrheiten beziehungsweise einstimmig zu.

So auch der Umbenennung von «AG für Abfallverwertung AVAG» in «AVAG Umwelt AG». Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit spiegelt sich damit neu auch im Namen. Dasselbe gilt für die Innovationsprojekte für die Umwelt.

Darunter sind die Erforschung und Entwicklung mehrerer negativer CO2-Technologien, um das Klimagas CO2 dauerhaft der Umwelt zu entziehen (zum Beispiel Projekt mit EMPA). In einem anderen Projekt wird eine Qualitäts- und Mengensteigerung von Sekundärrohstoffen angestrebt, die aus den Überresten nach dem KVA-Verbrennungsprozess zurückgewonnen werden.

Und dank eines gemeinsamen Projekts mit der ARA Thunersee soll die lebensnotwendige Ressource Phosphor, die heute meist aus Marokko oder Russland importiert werden muss, künftig regional rezykliert werden können.

Zwei wichtige Personen

Die AVAG hat sich von ihrer ursprünglichen Entsorgungsaufgabe – 1973 wurde sie als Deponiebetreiberin gegründet – zu einem Unternehmen im ganzheitlichen, nachhaltig ausgerichteten Dienst der Umwelt weiterentwickelt.

Wesentlich mitgeprägt haben diese Entwicklung zwei Personen, die an der diesjährigen Generalversammlung in ihren Funktionen verabschiedet wurden. Andreas W. Maurer scheidet nach 30 Jahren im Einsatz für die AVAG aus dem Verwaltungsrat aus und wurde vom Präsidenten für sein erfolgreiches Wirken gewürdigt und von der GV mit grossem Applaus verabschiedet.

Heiner Straubhaar, Vorsitzender der Geschäftsleitung und seit 35 Jahren bei der AVAG, tritt per Ende August 2022 von seiner operativen Funktion zurück, amtet aber weiterhin als Verwaltungsrat.

Er übergibt auf diesen Zeitpunkt die Leitung dem neuen Geschäftsführer Roman Camenzind. Die susführliche Würdigung für die Verdienste von Heiner Straubhaar erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

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