Der Golfplatz LaLargue im Elsass soll von einem Immobilienunternehmen aus Kosovo gekauft worden sein – doch die Übernahme bleibt nicht ohne Risiko.
Golfplatz
Ein Golftrolley auf einem Golfplatz. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Golfplatz LaLargue im Elsass ist seit April geschlossen.
  • Ein Pariser Unternehmen hat die insolvente Anlage nun gekauft.
  • Der Geschäftsführer der Firma ist Bajram Tafa – ein Immobilien-Hai aus dem Kosovo.

Der Golfplatz LaLargue bei Ferrette, der seit April geschlossen ist, hat einen neuen Besitzer. Die Pariser Firma Prinvestisse hat die insolvente Anlage, die etwa eine halbe Autostunde von Basel entfernt ist, gekauft. Damit läutet eine neue Ära ein.

Trotz des verstaubten Erscheinungsbildes des Platzes mit herumliegenden Ästen und Laub glänzen im Inneren noch immer Pokale in den Regalen. Es scheint fast so, als würden gleich Golfer zur Tür hereinkommen. Wie die «Basler Zeitung» berichtet, soll ein Immobilienunternehmen aus Kosovo das Ruder übernehmen.

Geschäftsführer mit Immobilien-Erfahrung

Bajram Tafa soll der neue Eigentümer sein. Er ist Geschäftsführer von Prinvestisse und Miteigentümer von Model Slovenia, ein Familienunternehmen aus der kosovarischen Hauptstadt Pristina.

Der Kaufpreis betrug lediglich 210'000 Euro: 200'000 für die Immobilien und 10'000 für die Einrichtung, schreibt die «Basler Zeitung» weiter.

Mit dem Kauf der 18-Loch-Anlage ganz im Süden des Sundgaus, nahe der Schweizer Grenze, gehe jedoch auch ein Risiko einher. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1988 habe der Club Schwierigkeiten aufgrund zu geringer Mitgliederzahlen. Inzwischen seien rund um Basel nähere und wahrscheinlich auch günstigere Golfplätze entstanden.

Donghua Li, Schweizer Olympiasieger im Kunstturnen 1996, versuchte sein Glück vor drei Jahren bei LaLargue im Elsass. Er bezeichnete gegenüber dem «Blick» den Platz als «eines der schönsten überhaupt». Sein Partner, Peter Reyne, wurde aber laut «Blick» von der jurassischen Staatsanwaltschaft angeklagt.

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Olympiasieger Donghua Li. - Keystone

Komplikationen und zukünftige Pläne

Die Golfanlage LaLargue ist rechtlich ein komplexes Konstrukt. Die französische Betreibergesellschaft war im Besitz einer Holding AG mit Sitz in Basel. Diese wurde jedoch im August vom Zivilgericht Basel-Stadt aufgelöst.

Der neue Besitzer, Bajram Tafa, hat laut der «Basler Zeitung» ein Hotel-Projekt vom Vorbesitzer Reyne übernommen. Es handelt sich um ein geplantes Golf-Resort mit 65 Zimmern, von dem bisher nur Visualisierungen und eine Baugrube existieren.

Zunächst muss der Golfplatz wieder instand gesetzt werden. Der ehemalige Direktor kümmert sich noch immer um Reparaturen und die Pflege des Rasens durch lokale Bauern. Marc Dangel, Präsident des Vereins Golf Club de LaLargue, sieht die Übernahme positiv. Gegenüber der «Basler Zeitung» sagt er: «Es ist ein Neubeginn ohne Altlasten.»

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