Aktuell steigen die Mieten in Basel stark an. Dabei bleibt die Frage offen: Ist das Vorgehen der grossen Immobilieneigentümer mit dem Gesetz im Einklang?
Basel Innenstadt
In der Basler Innenstadt zu Wohnen wird aktuell nur noch teurer. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vielerorts in Basel steigen im Moment die Mietzinsen.
  • Zurückzuführen sind diese auf einen Anstieg des Referenzzinssatzes.
  • Dabei könnten einige Vermieter mehr Geld verlangen, als ihnen rechtlich zusteht.
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In Basel und Baselland haben Hunderte von Mietern bei der Mietschlichtungsstelle Beschwerde eingelegt. Der Grund: Vermieter erhöhen die Mieten, da der Referenzzinssatz zum ersten Mal seit Jahren gestiegen ist. Für den Basler Mieterverband bedeutet das «Hochbetrieb», wie die Geschäftsleiterin Patrizia Bernasconi der «Basler Zeitung» berichtet.

Bernasconi empfiehlt den Mitgliedern, wie Simon Roth vom Baselbieter Mieterverband, meistens, gegen die Erhöhung vorzugehen. Denn die Vermutung des Verbandes lautet seit langem: Vermieter profitieren stärker, als gesetzlich erlaubt.

Vermieter sollten eigentlich ihre Renditeberechnung offenlegen. Doch grosse private Immobilienbesitzer in der Region halten sich bedeckt

UBS grösster Immobilieneigentümer in Basel

Aus einem «Bajour»-Bericht ging hervor, dass die UBS mit 4735 Wohnungen der grösste Immobilieneigentümer in Basel ist. Dabei stellt er aber auch einer der verschwiegensten Investoren dort dar. Auf Anfrage der «BaZ» will die Grossbank keine Einzelheiten preisgeben.

Basel
Aufgrund eines erhöhten Referenzzinssatzes, wurden in Basel vielerorts die Mieten erhöht.
Ubs
Mit Abstand der grösste Immobilieneigentümer in Basel ist dabei die UBS.
Swiss life
Auch der Swiss-Life-Verischerung gehören viele Immobilien, aber auch sie halten sich bedeckt.

Auch die Anlagestiftung Pensimo mit fast 600 Wohnungen in Basel hält sich bedeckt. CEO Jörg Koch antwortet der Zeitung: «Was Mietzinserhöhungen und -senkungen anbelangt, halten wir uns grundsätzlich an das geltende Mietrecht. Es gibt aber auch Ausnahmen.» Bernasconi vermutet, dass die Investoren schweigen, weil sie zu viel an den Mietern verdienen.

Maximale Nettorendite liegt bei 3,5 Prozent

Die erlaubte maximale Nettorendite beträgt heute 3,5 Prozent. Die durchschnittlichen Renditen würden zwar in diesem Bereich liegen, wie aus einem Bericht der «SonntagsZeitung» hervorgeht. Aber: Auch der Chefökonom der Raiffeisen Bank geht davon aus, dass einige Vermieter zu hohe Renditen erzielen.

Finden Sie, dass die Mieten in Basel zu Hoch ausfallen?

Zu den grossen Immobilieneigentümern gehören laut «Bajour» neben der UBS und Pensimo auch die Versicherung Swiss Life. Diese gibt an, dass schweizweit gerade einmal fünf Prozent der Mieter ihre Verträge anfechten würden. Für die Versicherung ein Zeichen dafür, dass Mieter grundsätzlich zufrieden sind.

Die Geschäftsleiterin des Basler Mietverbandes ist anderer Meinung: «Das Problem ist, dass sich zwei ungleiche Vertragspartner gegenüberstehen». Sie meint damit die Vermieter und Mieter. Erstere können ihre Mieten festlegen, ohne Kontrolle, ob sie sich ans Recht halten; letztere müssen sich selbst verteidigen.

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