Am 1. September wird Heinz «Hene» Minder 80 Jahre alt. Trotz hohen Alters ist sich die YB-Ikone nicht zu schade, weiterhin bei den Young Boys auszuhelfen.
YB-Sportchef Christoph Spycher, Heinz «Hene» Minder, Betreuer, und der damalige Cheftrainer Adi Hütter jubeln über den Gewinn der Schweizer Meisterschaft 2018. (KEYSTONE/Anthony Anex) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 1. September feiert YB-Ikone Heinz «Hene» Minder seinen 80. Geburtstag.
  • Bereits seit über 30 Jahren ist Minder mit den Young Boys als Betreuer verbunden.
  • Im Nau-Interview spricht er über seine aktuelle Tätigkeit, die ihm viel bedeutet.

In den 90er-Jahren, lange vor fünf Meistertiteln in sechs Saisons, waren die Young Boys finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet. Dennoch gab es schon damals es einen Mann, der bereit war, alles zu tun, um «seinen» Club zu unterstützen.

Zusammen mit seiner inzwischen verstorbenen Frau Silvia zog Heinz «Hene» Minder einen YB-Fanshop hoch, unter anderem mit selbstgestrickten Fanschals. Mittlerweile steht der Verein deutlich besser da und greift dieses Jahr wieder nach den lukrativen Geldtöpfen der Champions League.

80. Geburtstag am 1. September

Weiterhin mit dabei ist auch «Hene» Minder, der seit nunmehr über 35 Jahren als Betreuer tätig ist. Am 1. September feiert die YB-Ikone ihren 80. Geburtstag.

Im Nau.ch-Interview blickt Minder zurück auf die Vergangenheit. Zusätzlich spricht er aber auch über seine aktuelle Tätigkeit bei YB, die noch immer einen hohen Stellenwert bei ihm geniesst.

Nau.ch: Sie werden am 1. September 80 Jahre alt. Wie wird dieser besondere Anlass gefeiert?

Heinz «Hene» Minder: Es wird einen kleinen Anlass geben im Stadion Wankdorf. Gute Kollegen habe ich eingeladen, das wird ganz im stillen Rahmen stattfinden.

Nau.ch: Bereits ihr ganzes Leben sind Sie und die Young Boys verbunden. Was ist für Sie der schönste Moment in dieser Zeit?

Minder: Das war ganz klar die erste Schweizer Meisterschaft seit 32 Jahren vor fünf Jahren.

Hene Minder
«Hene» Minder feiert seinen ersten Meistertitel mit YB 2018 mit Kevin Mbabu (links) und Guillaume Hoarau. - keystone

Nau.ch: Und was wäre wohl der Tiefpunkt?

Minder: Wir haben auch nicht so gute Zeiten erlebt und finanzielle Probleme gehabt. Aber wir haben uns immer wieder mit Mitteln und diversen Aktionen über Wasser gehalten. Das waren sehr schwere Momente hier im Wankdorf, bis wir uns wieder erholt haben. Dann kamen die Gebrüder Rihs in den 2000er-Jahren und haben uns geholfen.

Nau.ch: Trotz hohen Alters sind Sie immer noch aktiv. In welcher Rolle sind Sie weiterhin für YB tätig?

Minder: Ich kümmere mich immer noch um die Einlaufkinder, die die Spieler auf das Feld begleiten. Dass diese mit den Spielern hereinkommen und danach auf die Tribüne gehen können, das organisiere ich. Pro Partie benötigt das immer 25 Kinder, da noch drei mit den Schiedsrichtern einmarschieren.

Das bedeutet mir sehr viel. Ich hatte nämlich die Möglichkeit, bei der Fussball-Weltmeisterschaft 1954 als Balljunge mitzuwirken. Den Final damals im Wankdorf habe ich hautnah miterlebt.

hene minder young boys
Trotz seines hohen Alters ist «Hene» Minder immer noch aktiv für die Young Boys als Organisator für die Einlaufkids. (Archiv, 2022) - keystone

Dazu organisiere ich noch die Mannschaftskasse der ersten Mannschaft. Sonst helfe ich, wenn Not am Mann ist, da kann man mich jederzeit fragen. Der BSC Young Boys ist mein Verein. Mein Vater war 52 Jahre Teil dieses Vereins und hat mich schon als kleinen Bub ins Wankdorf mitgenommen.

Nau.ch: Welchen Bezug haben Sie noch zur Mannschaft?

Minder: Praktisch jeden Tag. Ich komme von zuhause hierher, da ich nicht weit vom Stadion weg wohne. Manchmal kommen Autogrammwünsche beispielsweise mit der Post und da bin ich jeden Morgen da. Ich habe ein wunderschönes Verhältnis zu den Spielern.

Wenn das nicht klappen würde, hätte ich längst aufgehört. Die Mannschaft, der Materialwart und ich – wir sind einfach wie eine grosse Familie hier. Das bringt auch zum Teil die Erfolge, die wir in letzter Zeit feiern konnten.

Nau.ch: Haben Sie für die Zukunft noch einen besonderen Wunsch?

Minder: Sicher! Mein Wunsch ist es, dass wir noch ein weiteres Mal Schweizer Meister werden und den Cup holen. Das ist mein grösster Wunsch. Und dass ich mit meinen 80 Jahren noch lange eine relativ gute Gesundheit habe.

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