Die Coronakrise trifft Retail-Konzern Valora hart. Das Unternehmen hat mehrere Filialen geschlossen.
Chaos Retouren
Zu Valora gehören Marken wie K-Kiosk, Avec oder Brezelkönig. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Valora hat wegen der Corona-Krise mehrere Filialen geschlossen.
  • Der Retail-Konzern verzeichnet aktuell «deutliche Umsatzeinbussen».

Der Lockdown hat den Detailhandel stark getroffen. Viele Filialen wurden auf Anordnung des Bundes geschlossen. Und wegen der Homeoffice-Empfehlung blieben viele Pendler daheim – was bei vielen Läden zu einem Umsatzeinbruch führte.

Letzteres trifft Valora besonders hart. Der Baselbieter Konzern ist mit seinen Unternehmen K-Kiosk, Avec und Press&Books besonders häufig an Bahnhöfen anzutreffen.

Mit diesen Marken betreibt der Konzern schweizweit rund 1'100 Verkaufsstellen. Und diesen geht die Krise nicht spurlos vorbei.

Läden wegen Krise geschlossen

Vereinzelte Filialen wurden geschlossen, wie Sprecherin Christina Wahlstrand erklärt auf Anfrage von Nau.ch. Betroffene Filialen seien allerdings seit einiger Zeit nicht mehr rentabel gewesen. «Eine Situation, die sich aufgrund der Corona-Krise noch akzentuiert hat.»

K-Kiosk
Valora hat wegen der Corona-Krise Kiosk-Filialen geschlossen. - Keystone

Wie viele Verkaufsstellen tatsächlich verschwunden sind, darüber schweigt sich Valora aus. Gemäss Wahlstrand handelt es sich um einen «sehr tiefen» einstelligen Prozentsatz des gesamten Retail-Netzwerkes. Auch die Gewerkschaft Unia weiss von den Schliessungen, kennt aber auch keine genauen Zahlen.

Betroffen ist etwa die K-Kiosk-Filiale in Liebefeld BE. Sie ist seit dem 1. Juli zu. An der Glastür hängt noch ein Schreiben, das die ehemaligen Filialleiter hinterlassen haben. Die Wege seien abrupt getrennt worden, steht da.

Valora bedauere diesen Schritt, sagt Wahlstrand. «Eine Verkaufsstelle wird nicht leichtfertig und auf die Schnelle geschlossen. Wir analysieren die Frequenz- und Umsatzzahlen über mehrere Monate.»

Mitarbeiter auf Kurzarbeit

Der Retail-Konzern ist noch nicht zur Normalität zurückgekehrt. Gemäss letzten Informationen befindet sich rund die Hälfte der Valora-Mitarbeiter in Kurzarbeit. Anders als zu Krisenbeginn wird der Lohnausfall seit Juni nicht mehr kompensiert.

Valora
Die Hälfte der Valora-Filialen haben nicht wie vor der Krise geöffnet. Manche – im Bild der Avec-Shop in Konolfingen BE – sind immer noch geschlossen. - Nau.ch

Rund fünf Prozent der Verkaufsstellen bleiben weiterhin geschlossen. Beispielsweise die Avec-Filiale in Konolfingen BE. Diese so soll «spätestens» im Januar 2021 wieder geöffnet werden. Knapp die Hälfte der Filialen wird aktuell mit reduzierten Öffnungszeiten betrieben.

Valora erwartet kein gutes Geschäftsjahr. Firmenchef Michael Mueller sprach in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» jüngst von «deutlichen Umsatzeinbrüchen». Für eine verlässliche Prognose sei es aber noch zu früh.

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