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Studie: EU-Exporte nach Grossbritannien seit Brexit eingebrochen

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Grossbritannien,

Der Brexit hat weitreichende Folgen für die britische Wirtschaft. Seit dem EU-Austritt sind die Ausfuhren aus der EU nach Grossbritannien deutlich gesunken.

Export Grossbritannien Hamburg
Containerschiffe im Hamburger Hafen. - Daniel Reinhardt/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU exportiert weniger Ware nach Grossbritannien als vor dem Brexit.
  • Wirtschafts-Experten schätzen einen Rückgang um ungefähr 25 Prozent.

Die Ausfuhren aus der EU nach Grossbritannien sind einer neuen Studie zufolge wegen des Brexits deutlich eingebrochen. Der britisch-europäische Handel sei seit dem Ende der Teilnahme Grossbritanniens am EU-Binnenmarkt und der europäischen Zollunion «erheblich gestört».

Dies schrieben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der London School of Economics and Political Science (LSE) in dem am Dienstag veröffentlichten Beitrag.

vereinigtes königreich
Am 31. Dezember 2020 wurde der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs (Brexit) vollzogen. (Symbolbild) - dpa

Demnach hatte das Brexit-Votum im Juni 2016 zwar kaum Einfluss auf den Handel zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich.

Doch das habe sich mit dem Inkrafttreten des an Heiligabend 2020 vereinbarten Handelsvertrags geändert. «Wir nehmen an, dass die Umsetzung der neuen Handelsbeziehungen zu einem plötzlichen und andauernden Rückgang der Importe aus der EU um 25 Prozent im Vergleich zum Rest der Welt geführt hat», hiess es in dem Beitrag weiter.

Exporte in die EU weitgehend normal

Britische Exporte in die EU seien im Gegensatz dazu nur in geringem Ausmass und lediglich vorübergehend zurückgegangen. Allerdings würden die Daten darauf hinweisen, dass viele britische Unternehmen seit Januar 2021 ihre Ausfuhren eingestellt hätten. «Es scheint, als habe Grossbritannien einfach aufgehört, viele Produkte an kleinere Länder in der EU zu verkaufen», sagte Co-Autor Thomas Prayer.

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Der Premierminister Grossbritanniens, Boris Johnson. (Archivbild) - Keystone

Das Handelsabkommen mit der EU sollte dafür sorgen, dass weiter kaum Zölle anfallen. Allerdings hätten sich wegen des Vertrages die Handelskosten erhöht, sagte Co-Autor Thomas Sampson vom Centre for Economic Performance. «Diese Änderungen machen Grossbritannien zu einem schwierigeren Ort für Geschäfte.»

Trotz des Abkommens ist der bürokratische Aufwand für Exporteure erheblich gestiegen. Die britische Regierung behauptet, Rückgänge im Aussenhandel seien Folge weltweiter Probleme aufgrund der Pandemie. Vielmehr könne Grossbritannien aufgrund des Brexits erheblich bessere Handelsverträge abschliessen. Dafür gibt es aber bisher keine Belege.

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