Psychische Krankheiten sind genetisch miteinander verknüpft
Viele psychische Erkrankungen sind laut einer neuen Studie genetisch miteinander verknüpft.

Das Wichtigste in Kürze
- Es gibt einen genetischen Zusammenhang zwischen verschiedenen psychischen Erkrankungen.
- Das hat eine kürzlich durchgeführte Studie herausgefunden.
- Auch Institutionen aus der Schweiz waren daran beteiligt.
Eine kürzlich durchgeführte Studie hat aufschlussreiche Erkenntnisse über die genetischen Zusammenhänge verschiedener psychischer Störungen geliefert.
Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Gene das Risiko für mehrere psychische Krankheiten gleichzeitig erhöhen können.
Die umfangreiche Untersuchung wurde von Wissenschaftlern aus fast 500 Forschungsorganisationen weltweit durchgeführt.
Sie analysierten und verglichen die DNA-Daten von über einer Million Menschen mit diagnostizierten psychischen Erkrankungen.
Ihre Ergebnisse wurden im renommierten Fachjournal «Nature» veröffentlicht.
Krankheiten weisen gemeinsame genetische Risikofaktoren auf
Die Studie zeigt, dass genetische Variationen, welche das Risiko für Depressionen, Angstzustände und posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) erhöhen, oft miteinander übereinstimmen. Ähnliche Überschneidungen wurden auch bei ADHS und Autismus festgestellt.
Aber nicht nur diese Krankheiten weisen gemeinsame genetische Risikofaktoren auf: Auch Substanzgebrauchsstörungen wie Alkohol- oder Drogenabhängigkeit teilen sich ähnliche genetische Wurzeln.
Gleiches gilt für Zwangsstörungen und Anorexie sowie Schizophrenie und bipolare Störung.
Auch Schweizer Institutionen an neuer Studie beteiligt
Laut der Studie erhöht ein bestimmtes genetisches Profil das Risiko für alle Krankheiten, die in diesem genetischen «Topf» enthalten sind.
Dies könnte bedeuten, dass die herkömmlichen Diagnosekategorien für psychische Erkrankungen aus biologischer Sicht nicht immer sinnvoll sind.
Es war bereits bekannt, dass einige psychische Erkrankungen oft zusammen auftreten. Beispielsweise wurde festgestellt, dass Menschen mit einer Depression häufig auch eine Angststörung diagnostiziert bekommen.
An der Studie beteiligten sich auch mehrere Schweizer Institutionen. Darunter die ETH Zürich, die Universität und das Universitätsspital Zürich. Aber auch die Universität Lausanne und das Universitätsspital Basel leisteten wertvolle Beiträge.















