Millionen von Haushalten müssen Anfang des nächsten Jahres mit heftigen Preiserhöhungen für Strom und Gas rechnen.
Stromleitungen
Stromleitungen - AFP/Archiv

Das Vergleichsportal Verivox erklärte am Freitag, die regionalen Grundversorger hätten bereits 137 Strompreiserhöhungen und 167 Gaspreiserhöhungen zum Jahreswechsel angekündigt – Strom wird im Schnitt 61 Prozent teurer, Gas um 54 Prozent. Das bedeutet Mehrkosten von mehreren hundert Euro. Das Portal Check24 zählte 194 Strompreiserhöhungen und 121 Gaspreiserhöhungen.

Verivox rechnete die Auswirkungen für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden im Jahr aus: Er muss demnach 784 Euro im Jahr mehr bezahlen.

Check24 zufolge sind von den 194 von dem Portal gezählten Strompreiserhöhungen 4,2 Millionen Haushalte betroffen. Der Anstieg betrage im Schnitt 61,8 Prozent. Bei einem Verbrauch von 5000 Kilowattstunden entspreche das Mehrkosten von 975 Euro im Vergleich zum 30. September dieses Jahres.

Beim Gaspreis berechnete Verivox die Folgen für die Beheizung eines Einfamilienhauses mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden. Hier steigen die Kosten demnach um 1247 Euro im Jahr.

Check24 zufolge sind von den vom Portal erhobenen 121 Gaspreiserhöhungen rund zwei Millionen Haushalte betroffen. Die Erhöhung liege im Schnitt bei 58 Prozent im Vergleich zum 30. September. Check24 kommt so auf Mehrkosten im Einfamilienhaus mit 20.000 Kilowattstunden Verbrauch von 1329 Euro.

Die Versorger müssen Preisänderungen sechs Wochen im voraus ankündigen. Die Frist für Änderungen zum 1. Januar läuft am Sonntag ab.

Betroffene Kundinnen und Kunden können günstigere Tarife suchen – mittlerweile haben aber fast alle Anbieter ihre Preise kräftig erhöht. Grundversorger sind meist die Stadtwerke vor Ort.

«Mit dem Preisanstieg bei den örtlichen Grundversorgungstarifen kommen die Kosten der Energiekrise bei immer mehr Haushalten an», sagte am Freitag Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. Die Versorger geben demnach das hohe Preisniveau im Grosshandel und die steigenden Netzgebühren weiter. Die Pläne der Regierung für die Strom- und Gaspreisbremse könnten zwar für Entlastung sorgen, die Folgen der Energiepreisexplosion würden dadurch jedoch nur abgedämpft. «Das Preisniveau für Energie ist historisch hoch.»

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