Schweizer Technologie: Schweizer Seile tragen neue Pariser Seilbahn
Die längste städtische Seilbahn Europas fährt mit Technik aus der Schweiz.

Das Wichtigste in Kürze
- In Paris ist eine neue urbane Seilbahn eröffnet worden.
- Zentrale Bauteile stammen aus Romanshorn TG.
- Die Anlage soll Verkehr entlasten und CO₂ sparen.
Im Süden von Paris hat vor kurzem die längste städtische Seilbahn Europas den Betrieb aufgenommen. Die Anlage heisst «Câble C1» und ergänzt das ÖV-Netz der Region Île-de-France. Für die tragende Technik setzt das Projekt auf Schweizer Know-how: Die Transportseile kommen von der Firma Fatzer aus Romanshorn .
Die neue Seilbahn ist 4,5 Kilometer lang und verbindet mehrere dicht besiedelte Vororte südlich von Paris. Fünf Stationen werden angefahren. Die Fahrt von Endstation zu Endstation dauert rund 18 Minuten. Bis zu 11’000 Personen sollen pro Tag transportiert werden. Der grosse Vorteil: Die Kabinen schweben über Strassen, Bahnlinien und Kreuzungen hinweg. Staus spielen keine Rolle mehr.
Geliefert wurden die Förderseile von der Thurgauer Fatzer AG. Insgesamt kommen drei Seilschlaufen mit einem Gesamtgewicht von rund 90 Tonnen zum Einsatz. Entwickelt wurden sie speziell für stark frequentierte urbane Seilbahnen. Zwischen den einzelnen Stahllitzen sind Kunststoffelemente eingebaut. Das macht die Seile langlebiger und reduziert Vibrationen. Für Anwohnerinnen und Anwohner bedeutet das weniger Lärm.
Seile werden laufend überwacht
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sicherheit. Die Seile werden laufend überwacht. Dafür nutzt Fatzer ein System, das mit Magnetfeldern arbeitet und den Zustand der Seile während des laufenden Betriebs prüft. Schäden können früh erkannt werden, Wartungsarbeiten lassen sich besser planen. Das ist entscheidend, da die Seilbahn täglich bis zu 18 Stunden in Betrieb ist.
Urbane Seilbahnen gelten als effiziente Ergänzung zu Bus und Metro. Sie benötigen wenig Platz, sind elektrisch betrieben und verursachen vergleichsweise wenig Emissionen. Das Projekt in Paris soll den Autoverkehr reduzieren und die stark belasteten Verkehrsachsen entlasten.
Produziert werden die Seile in Romanshorn. Von dort liefert das Unternehmen seine Produkte in Städte auf der ganzen Welt. Auch in Mexico City und La Paz sind urbane Seilbahnen mit Seilen aus Romanshorn im Einsatz.













