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Schnell steigende Häuserpreise sind laut EZB Grund zur Sorge

Keystone-SDA
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Deutschland,

Trotz der Konjunkturerholung lauern nach Einschätzung der EZB weiter Gefahren für die Stabilität des Finanzsystems - insbesondere am Häusermarkt. Die hohen Preise seien Grund zur Sorge.

christine lagarde
Die Europäische Zentralbank (EZB). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf kurze Sicht hätten die mit der Pandemie verbundenen Risiken zwar abgenommen, erklärte die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht.

Doch habe das Risiko von Preiskorrekturen insbesondere an Wohnimmobilienmärkten in Ländern zugenommen, in denen die Bewertungen bereits vor der Krise erhöht gewesen seien. «Die Häusermärkte in der Euro-Zone sind schnell gewachsen, wobei es wenige Anzeichen dafür gibt, dass es in Reaktion darauf zu einer Straffung der Kreditvergabestandards gekommen wäre», warnte EZB-Vizechef Luis de Guindos.

Die Notenbank verweist darauf, dass im zweiten Quartal die Häuserpreise im Euroraum so rapide gestiegen seien wie seit dem Jahr 2005 nicht mehr. Zugleich habe sich sogar eine Lockerung der Vergabestandards für Hypothekendarlehen abgezeichnet. Der starke Anstieg der Häuserpreise von rund sieben Prozent bleibe «ein Grund zur Sorge», warnte die EZB. Die Banken in der Euro-Zone erwarten im Herbst-Quartal allerdings leicht verschärfte Vergabestandards für Firmenkredite, wie aus der jüngsten Umfrage der EZB unter 146 Finanzinstituten hervorgeht.

Mit Blick auf die gesamte Wirtschaft sieht die Notenbank nun ein deutlich geringeres Risiko als vor sechs Monaten, dass es in grösserem Umfang zu Firmenpleiten kommt oder Banken in die roten Zahlen geraten. «Aber die von der Pandemie ausgehenden Risiken sind nicht komplett verschwunden», konstatierte De Guindos. Die Notenbank räumte zugleich ein, dass sich die negativen Effekte der Niedrigzinspolitik für die Geldhäuser «mit der Zeit verschlimmern» könnten. Aus der Bankenbranche waren zuletzt verstärkt Stimmen zu hören, die Zentralbanken sollten angesichts des starken Preisauftriebs die Abkehr von ihrer ultralockeren Linie einleiten.

Firmen im Euroraum hätten mit der Wirtschaftserholung im ersten Halbjahr vielfach wieder Gewinne eingefahren, erklärte die Notenbank. Auch deswegen sei das Niveau der Insolvenzen unter dem Niveau von vor der Krise geblieben. Doch in den von der Pandemie besonders betroffenen Bereichen sei es vermehrt zu Pleiten gekommen. Und deren Zahl könne noch weiter steigen. Auch die Lieferkettenprobleme und der jüngste Anstieg der Energiepreise könnten eine Herausforderung für die Wirtschaftserholung und den Inflationsausblick bedeuten, so das Fazit.

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