Marketing bei ungesunder Nahrung soll für Kinder besser werden

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Deutschland,

Kinderärzte haben sich einem Aufruf von Foodwatch für ein Gesetz gegen an Kinder gerichtetes Marketing für ungesunde Lebensmittel angeschlossen.

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Ärzte wollen, dass das Marketing für ungesunde Lebensmittel überdacht wird. - dpa

334 Mediziner unterzeichneten ein entsprechendes Schreiben an den Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung. Ungesunde Ernährung sei eine der Hauptursachen für die Ausbreitung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern. Auch trüge das «aggressive Marketing der Junkfood-Industrie» erheblich dazu bei, heisst es darin.

In ihrem Koalitionsvertrag hatten die Ampel-Parteien vereinbart, an Kinder gerichtete Werbung für Ungesundes beschränken zu wollen. «An Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit Zuckergehalt darf es in Zukunft bei Sendungen für unter 14-Jährige nicht mehr geben.» Das steht dort geschrieben. Ein Gesetzentwurf wurde bislang jedoch nicht eingebracht, was Foodwatch und die Kinder- und Jugendärzte scharf kritisieren.

Sie fordern vor allem ein Ausstrahlungsverbot von an Kinder gerichtetes Marketing für ungesunde Lebensmittel im Fernsehen und im Internet. Dies spezifisch zwischen 6.00 Uhr und 23.00 Uhr.

Ungesunde Produkte wie süsse oder fetthaltige Lebensmittel «sollten zudem grundsätzlich nicht mehr direkt an Kinder beworben werden dürfen». Dies etwa mit Comicfiguren, verspielter Produktaufmachung oder Spielzeugbeigaben, erklärte Foodwatch. Bei der Definition ungesunder Lebensmittel sollten Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) massgeblich sein.

Laut Foodwatch sind etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen von Übergewicht und sechs Prozent von starkem Übergewicht (Adipositas) betroffen. In der Corona-Pandemie habe sich die Lage ersten Untersuchungen zufolge verschärft, mahnt die Organisation. Zugleich habe die Süsswarenindustrie 2021 mehr Geld denn je für Werbung ausgegeben. Laut einer Studie der Universität Hamburg vermarkten 92 Prozent der gesamten Werbung, die Kinder wahrnehmen, Fast Food, Snacks oder Süssigkeiten.

Werbewirtschaft und Lebensmittelbranche verweisen stets darauf, dass es für Übergewicht bei Kindern auch andere Faktoren gebe - beispielsweise Bewegungsmangel.

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