Der Microsoft-Browser Edge nutzt künftig Technik von Google. Damit ist der Suchmaschinen-Gigant auf dem Weg zur Monopolstellung.
Wu-Tang Clan Microsoft
Der Softwarekonzern Microsoft senkt wegen Währungseffekten ihre Prognose. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Microsoft setzt beim Browser künftig auf Google-Technik.
  • Damit dürfte Google noch dominanter werden.

Es gab Zeiten, da dominierte Microsoft das Internet. Der Internet-Explorer war Internet-Zugangspunkt Nummer Eins. Noch vor zehn Jahren hatte der Browser des Windows-Herstellers einen Marktanteil von über 65 Prozent.

Doch Microsoft hatte Gegenwind. Der Marktführer geriet in die Kritik, Webstandards nicht einzuhalten. Doch was kümmerte das das Unternehmen: Wer den Markt dominiert, bestimmt, wie das Web aussieht. Die EU verdonnerte Microsoft später zu einer Busse von über einer halben Milliarde Euro.

Diese Zeiten sind vorbei. Microsoft spielt im Browser-Markt heute eine untergeordnete Rolle. Der aktuelle Browser Edge kommt auf einen Marktanteil von knapp über 4 Prozent, der längst ausgemusterte Internet Explorer schafft es auf fast 10 Prozent.

Entwicklung beendet

Bei diesen Zahlen nicht ist nicht verwunderlich, dass der Edge-Browser künftig auf der Google-Technologie Chromium basieren, die Basis des beliebten Chrome-Browsers ist. Die eigene Browser-Technik wird von Microsoft nicht mehr weiterentwickelt. Das ist wirtschaftlich konsequent.

Das Problem: Google wird damit mächtiger. Aktuell hat Chrome einen Marktanteil von 66 Prozent. Neben Google stellen nur noch Apple und Mozilla eine eigene Browser-Technologie her. Gemeinsam kommen sie auf einen Marktanteil von 13 Prozent.

Die Konsequenz ist wie damals um die Jahrtausendwende: Nur Standards, die Chromium unterstützt, können sich im Netz durchsetzen. Entwickelt ein Web-Programmierer die Seite für Chrome, dürfte er die Mehrheit abdecken. Was noch mehr Nutzer zu Google bringen könnte.

Hoher Marktanteil

Die Google-Dominanz hat längst schwindelerregendes Ausmass erreicht. 80 Prozent aller Smartphones laufen mit dem Google-System Android. Die Google-Suchmaschine kommt in der Schweiz auf einen Marktanteil von 93 Prozent, in den USA 84 Prozent.

Google sammelt Daten. Von überall. In den letzten zwölf Monaten kam aus, dass Google Chrome in lokalen Ordnern schnüffelte, dass Android den Standort speichert, auch wenn der Dienst ausgeschaltet ist. Und dass die Suchmaschine die Resultate fast immer personalisiert.

Zu allen Google-Diensten gibt es Alternativen. Diese haben wir hier zusammengetragen.

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