Google kennt jeder, Google nutzt jeder. Doch warum? Es gibt haufenweise Alternativen zu den Diensten des Weltkonzerns. Nau hat sie unter die Lupe genommen.
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Der Bundesrat möchte, dass nicht nur Google, sondern auch die Medienhäuser vom Profit verdienen. - Screenshot
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zu jedem Google-Dienst gibt es eine Alternative. Oft sogar gratis.
  • Allerdings ist ein Wechsel nicht immer problemlos.

Gut möglich, dass Ihnen Google suspekt ist. Etwa wegen dem Suchmaschinen-Marktanteil von über 90 Prozent in der Schweiz. Oder vielleicht, weil Google mehr über Sie weiss als Facebook oder ihr Lebenspartner. Warum? Weil sie mit einem Android-Handy telefonieren, mit Chrome surfen, auf Youtube Videos gucken, mit Gmail mailen und via Maps navigieren. Und natürlich mit Google suchen.

Google ist omnipräsent. Führt also kein Weg am Tech-Konzern vorbei? Falsch. Google den Rücken zu kehren, ist einfacher als man denkt. Beginnen wir bei der Suchmaschine. Hier gibt es mehrere Alternativen. Duckduckgo ist eine gute Option, auch wenn der Name eigenartig klingt. Bei der Qualität der Resultate braucht sich die Ente nicht zu verstecken. Finanziert wird der Dienst durch nichtpersonalisierte Werbung. Nutzerdaten werden, im Gegensatz zu Google, nicht gespeichert. Eine weitere Alternative ist die Suchmaschine Startpage. Die nutzt den Google-Suchindex, speichert aber auch keine Nutzerdaten. Auch hier gibt es nichtpersonalisierte Werbung.

Google DuckDuckGo
DuckDuckGo ist eine Google-Alternative, die es gut mit dem Platzhirschen aufnehmen kann. - Screenshot

Firefox ist schneller

Platzhirsch mit rund 60 Prozent Marktanteil ist auch der Google-Browser Chrome. Dabei gibt es so gute Alternativen. Die aktuelle Version von Firefox ist ultraschnell, schneller als Chrome und macht das Netz selbst auf alten Kisten wieder geniessbar. Der kostenlose Browser wird von einer riesigen Community entwickelt. Wer ohne Aufwand mehr Privatsphäre will, probiert Brave aus.

Seit dem 1. April 2004 betreibt Google den Mail-Dienst Gmail. Auch hier werden Daten für personalisierte Werbung abgesaugt. Alternativen? Gibt es haufenweise! Etwa Protonmail aus der Schweiz. Bei der Gratis-Version ist das Postfach allerdings auf 500 Megabyte beschränkt, wer mehr will, muss zahlen. Keine Gratis-Version gibt es beim deutschen Anbieter Posteo. Dafür ist ein Kalender, Notiz- und Adressbuch inklusive. Und wer will, kriegt noch eine .ch-Adresse. Kostenpunkt: Ein Euro pro Monat.

Auch Google Maps ist nicht Pflicht. Wenn Sie am Computer den schnellsten Weg suchen, gucken Sie doch bei Via Michelin. Die Webseite sieht zwar nicht ganz so schick aus, funktioniert aber einwandfrei. Brauchen Sie eine Navigation auf dem Handy? Auch das geht ohne Google. Die Opensource-App Osmand wäre etwa eine Alternative. Oder natürlich die Apps bekannter Anbieter wie TomTom oder Garmin.

Via Michelin gab es schon lange vor Google Maps.
Via Michelin gab es schon lange vor Google Maps. - Screenshot

Apple setzt auf Privatsphäre

Geht es ums Smartphone, gibt es fast nur eine Alternative: Apple. Hier setzt man neuerdings voll auf Privatsphäre. Wer dem Konzern nicht traut oder bereits ein Android-Handy nutzt, kann zumindest die Google-Dienste kappen. Auch das geht, es braucht allerdings etwas Zeit. Die Kollegen von «Heise» haben eine schöne Anleitung geschrieben.

Sehenswert, wenn auch auf der Google-Plattform Youtube.

Selbst zur Google-Videoplattform Youtube (eine Milliarde Zugriffe pro Tag) gibt es Alternativen. Zumindest, wenn Sie Bewegtbild hochladen möchten. Bekannter Konkurrent ist Vimeo, der kommt sogar im Hochglanz-Outfit daher. Und viele Videos, die Youtube verbannt, findet man auf Dailymotion.

Dass es zu Google Docs eine Alternative gibt, dürfte kaum überraschen. Büro-Software kann Microsoft gut, auch Online. Und die Basis-Version von Office Online gibt es sogar kostenlos. Wer keine Spuren hinterlassen will, setzt auf die Open-Source-Software Etherpad. Eine Version gibt es etwa hier. Allerdings ist der Funktionsumfang bescheidener.

Sie sehen: Es gibt Alternativen zu Google. Und die sind in den meistens sogar kostenlos und funktionieren einwandfrei. Scheitert der Google-Boykott – dann an der Bequemlichkeit.

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