Google weiss genau, wo Sie gestern Abend waren

Das Prinzip ist einleuchtend: Mit einem Knopfdruck lässt sich auf Android-Smartphones die Standort-Freigabe ausschalten. Dann weiss Google nicht, wo das Gerät genutzt wird. So zumindest die Annahme. Ein Irrglaube. Ende letztes Jahr kam raus, dass der Tech-Konzern selbst bei deaktivierter Standortfreigabe fleissig Standortdaten sammelt.

Wie das geht? Google weiss anhand der eingewählten Telefon-Antenne, wo sich der User befinden. Selbst, wenn man die SIM-Karte aus dem Gerät nimmt. Als die schamlose Sammelwut aufgedeckt wurde, gab Google an, die Funktion zu deaktivieren.

Doch nicht nur in diesem Fall speichert Google Standortdaten, ohne es dem Nutzer mitzuteilen. Auch ein weiterer Google-Dienst sammelt fleissig Nutzerdaten. Location History heisst dieser, hierzulande nennt Google den Service «Standortverlauf». Was er macht? Er speichert die Standortdaten und trägt sie in einer Karte ein. Der Nutzer kann damit sehen, wo er sich so herumtreibt.

Nur: Wird der Dienst deaktiviert, trägt Google zwar nichts mehr in die Karte ein. Doch der Tech-Konzern speichert die Daten weiterhin, wie die «Associated Press» berichtet.

Nur: «Location History ist ein Dienst, den der Nutzer komplett deaktivieren kann», heisst es bei Google. «Nutzer haben die Möglichkeit, den Dienst jederzeit komplett zu deaktivieren.»

Aber wie denn? Auf «Deaktivieren» klicken reicht nicht, um den Standortverlauf effektiv zu deaktivieren. Damit Google die Daten nicht mehr kriegt, müssen Android-Nutzer die Web&App-Aktivität deaktivieren.

Das geht so: Gehen Sie zuerst auf «Einstellungen», dann wählen Sie «Google» und «Google Konto» an. Dann tippen sie auf das Register «Daten & Personalisierung» und auf «Web- und App-Aktivitäten». Hier können Sie den Dienst deaktivieren. Den Standortverlauf finden Sie ebenfalls im Google-Konto unter «Daten & Personalisierung». Hierzu einfach auf «Standortverlauf» klicken und den Dienst auf Aus stellen.