Experten der EZB-Geldpolitik haben wegen der dritten Corona-Welle ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum der Euro-Zone im laufenden Jahr leicht gesenkt. Dagegen erwarten sie für 2022 nun ein etwas stärkeres Wachstum.
Der Abend in Frankfurt am Main
In einem oberen Stockwerk der Europäischen Zentralbank (EZB) ist ein Bürotrakt nach Sonnenuntergang beleuchtet. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Volkswirte gehen für dieses Jahr nunmehr davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,2 Prozent steigen wird, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte.

Noch im Januar hatten sie ein Plus von 4,4 Prozent prognostiziert. Aktuell dämpft in Europa die dritte Welle der Pandemie das Wirtschaftsgeschehen. Die Währungshüter befragen vier Mal im Jahr Volkswirte zu deren Wachstums- und Inflationsprognosen für die Euro-Zone. Die Umfrageergebnisse spielen eine wichtige Rolle bei den geldpolitischen Beratungen der Euro-Wächter.

Für das nächste Jahr sind die Wachstumsprognosen der Experten zuversichtlicher als noch zu Jahresbeginn. Die Volkswirte erwarten nun für 2022, dass die Wirtschaft der Euro-Zone um 4,1 Prozent wachsen wird. Noch im Januar hatten sie nur ein Plus von 3,7 Prozent vorhergesagt. Ihre langfristigen Prognosen änderten die Experten nicht.

Die Volkswirte hoben zudem ihre Inflationserwartungen für das laufende Jahr kräftig an. Für 2021 erwarten sie jetzt einen Anstieg der Verbraucherpreise von 1,6 Prozent im Währungsgebiet. Noch im Januar hatten sie lediglich eine Teuerung von 0,9 Prozent vorhergesagt. Ihre Prognosen für die nächsten Jahre änderten sie dagegen nicht. Die EZB strebt eine Inflation von knapp zwei Prozent als Idealwert für die Wirtschaft an. Sie verfehlt diese Marke aber bereits seit Jahren. Im März lag die Inflationsrate im Euro-Raum bei 1,3 Prozent.

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