EU wartet auf vereinbarte Senkung von US-Zöllen auf Autos
Nach dem EU-Schritt bei Industriezöllen liegt die Entscheidung über US-Autozölle nun bei den amerikanischen Behörden.

Nachdem die EU-Kommission die Abschaffung von Zöllen auf Industrieprodukte aus den USA auf den Weg gebracht hat, wartet Europa nun auf die Senkung der US-Zölle auf Autos und Autoteile. «Die nächsten Schritte obliegen den US-Behörden», sagte eine Kommissionsbeamtin am Montag der Nachrichtenagentur AFP.
Vom Verband der Automobilindustrie (VDA) hiess es, es lägen «noch keine weiteren Informationen» zu dem Thema vor. Die EU und die USA hatten vor knapp zwei Wochen in einer Erklärung zur Zollvereinbarung mitgeteilt, dass Washington seine Zölle auf Autos aus der EU rückwirkend zum 1. August von 27,5 Prozent auf 15 Prozent senken werde.
Voraussetzung dafür war, dass Brüssel noch im August den Gesetzgebungsprozess für die Abschaffung der Zölle auf Industrieprodukte sowie für den bevorzugten Marktzugang für weitere bestimmte Produkte aus den USA startet. Dazu gehören unter anderem Nüsse, Milchprodukte, Schweine- und Bisonfleisch, sowie Hummer.
VDA fordert rasche US-Zollsenkung auf EU-Autos
Am Donnerstag teilte die EU-Kommission mit, diesen Prozess in die Wege geleitet zu haben. Es werde nun erwartet, «dass die USA die vereinbarte US-Zollobergrenze von 15 Prozent auf EU-Autos und Autoteile umsetzen», erklärte die Kommission.
Der VDA begrüsste den Gesetzgebungsvorschlag der EU. «Wir erwarten nun, dass die USA ihren Teil der getroffenen Vereinbarung ebenfalls zügig umsetzt und die Zölle auf Importe von Autos und Autoteilen aus der EU rückwirkend zum 1. August auf 15 Prozent senkt», hiess es in einer Erklärung vom Donnerstag.
US-Präsident Donald Trump hat in den vergangenen Monaten die Zölle für zahlreiche Handelspartner teils massiv erhöht. Um noch höhere Zölle abzuwenden und Planungssicherheit zu schaffen, akzeptierte die EU einen allgemeinen Zollsatz von 15 Prozent, der seit dem 7. August gilt. Auf Autos wurde zunächst allerdings weiter ein erhöhter Zollsatz von 27,5 Prozent fällig.