EU-Stromabkommen bringt Ende der Preisgarantie für Solarstrom
Die Preisgarantie für Solarstrom für private Anlagen könnte bald fallen. Ein neues EU-Stromabkommen fordert Gesetzesänderungen in der Schweiz.

Die Schweiz hat lange über ein Stromabkommen mit der EU verhandelt. Dieses soll den Zugang zum europäischen Strommarkt sichern, so die Wirtschaftsexperten von «Taylor Wessing».
Mit dem Abkommen soll Swissgrid in den EU-Strombinnenmarkt eingebunden werden. Die Schweiz muss dafür jedoch ihr Stromgesetz anpassen und Preise flexibilisieren.
Preisgarantie ist Geschichte
Das Bundesamt für Energie teilte nun mit, dass die Preisgarantie für Solarstrom privater Anlagen mit dem Abkommen wegfallen müsste.
Die EU sieht Fixpreise als Marktverzerrung an, wie der «SRF» erklärt. Rund 250'000 Hausbesitzer wären betroffen, das sind 95 Prozent aller Solaranlagen in der Schweiz.
Das 2024 vom Volk gutgeheissene Stromgesetz sieht bisher garantierte Einspeisepreise für Solarstrom vor, das Abkommen verlangt jedoch deren Abschaffung. Der Ausbau der erneuerbaren Energien solle weiterhin gefördert werden, betont die Schweizerische Energie-Stiftung gegenüber dem «SRF».
EU-Stromabkommen bringt Vor- und Nachteile
Die Abschaffung der Fixpreise könnte viele Hausbesitzer finanziell treffen, so die Nachrichtenagentur «Keystone-SDA». Das Bundesamt für Energie erklärte demnach, dass die Höhe der Vergütung künftig vom Markt abhinge und variieren könne.

Das Stromabkommen soll die Lieferantenwahl für Verbraucher öffnen und die Energiewende vorantreiben. Alle Konsumenten können künftig ihren Stromanbieter frei wählen, wie das Bundesamt für Energie ausführt.
Das Abkommen ermögliche zudem eine bessere Integration der Schweiz in den europäischen Stromhandel. Gleichzeitig erhöhe es die Netzstabilität gerade im Winter, wenn Stromimporte aus der EU gebraucht würden, so der Zürcher Energiedienstleister «EKZ».