Wie das Stromabkommen mit der EU zustande kam
Nach langen Verhandlungen ist das Stromabkommen nun in greifbare Nähe gerückt – ein wichtiger Schritt für die sichere Stromversorgung der Schweiz.

Das geplante Stromabkommen zwischen der Schweiz und der EU ist das Ergebnis langwieriger Verhandlungen. Ziel war es, die Energieversorgung zu sichern und den Strommarkt weiter zu öffnen, wie «economiesuisse» berichtet.
Die Schweiz und die EU standen dabei vor der Herausforderung, unterschiedliche Marktmodelle und Regulierungen zu vereinen. Beide Seiten mussten Kompromisse eingehen, um eine für alle akzeptable Lösung zu finden.

Bereits seit Ende 2023 war klar, dass der Strommarkt in der Schweiz vollständig geöffnet werden soll. Damit könnten künftig alle Endverbraucher ihren Stromlieferanten frei wählen.
Die Rolle des Bundesrats beim Stromabkommen
Der Bundesrat war massgeblich an der Aushandlung beteiligt. Haushalte und kleinere Unternehmen mit einem Verbrauch bis 50 Megawattstunden pro Jahr können weiterhin auf eine regulierte Grundversorgung setzen.
Diese Regelung soll verhindern, dass kleinere Verbraucher durch die Marktöffnung benachteiligt werden. Sie orientiert sich an bestehenden Modellen in der EU, wo ähnliche Schutzmechanismen gelten.
Zudem kündigte der Bundesrat laut «fuw» an, ein Vergleichsportal für Stromangebote einzurichten, um Verbraucher besser zu schützen. Auch eine Ombudsstelle für Streitfälle im Strommarkt ist geplant, ähnlich wie im Telekommunikationsbereich.
Beteiligung der Anspruchsgruppen
Während der Verhandlungen wurden verschiedene Anspruchsgruppen in den Prozess eingebunden. Der Bundesrat führte Gespräche mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, um unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen.

Auch nach der Festlegung der Eckwerte sollen diese Stakeholder weiter konsultiert werden. Bis Ende November wird das zuständige Departement dem Bundesrat über die Ergebnisse berichten.
Diese breite Einbindung soll sicherstellen, dass das Stromabkommen von einer breiten Mehrheit getragen wird. Gleichzeitig werden mögliche Auswirkungen und Netz-Störungen frühzeitig erkannt und adressiert.
Ausblick und Bedeutung
Das Stromabkommen gilt als Meilenstein für die Versorgungssicherheit der Schweiz. Es ermöglicht eine engere Zusammenarbeit mit der EU und stärkt die Position der Schweiz im europäischen Strommarkt.
Durch die neuen Regelungen wird der Wettbewerb erhöht, ohne den Schutz der Konsumenten zu vernachlässigen. Die Einführung von Monitoring-Mechanismen und Schlichtungsstellen sorgt für zusätzliche Sicherheit.
Insgesamt zeigt der Prozess, wie durch sorgfältige Verhandlungen und Einbindung aller Beteiligten ein ausgewogenes Abkommen entstehen kann. Die nächsten Monate werden zeigen, wie die Umsetzung im Detail erfolgt.