Die Corona-Pandemie hat das Vermögen der tausend reichsten Menschen in Grossbritannien erstmals seit rund einem Jahrzehnt schrumpfen lassen.
Unternehmer James Dyson steht erstmals auf Platz 1.
Unternehmer James Dyson steht erstmals auf Platz 1. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • 63 Superreiche beantragten Lohnkostenzuschüsse für Angestellte.

Wie die «Sunday Times» berichtete, verloren die Superreichen in den vergangenen zwei Monaten insgesamt 54 Milliarden Pfund (60 Milliarden Euro). Die Zahl der Milliardäre sank demnach um vier auf 147.

Laut der seit 1989 von der «Sunday Times» veröffentlichten Liste der tausend Reichsten im Land musste die Hälfte der Milliardäre Verluste von bis zu sechs Milliarden Pfund hinnehmen. Das hat es seit 2009, im Gefolge der grossen Finanzkrise, nicht mehr gegeben.

Auf Platz eins mit einem Vermögen von 16,2 Milliarden Pfund schaffte es zum ersten Mal der für seine beutellosen Staubsauger bekannte britische Erfinder und Unternehmer James Dyson. Sein rasanter Aufstieg von Platz fünf im vergangenen Jahr liegt nach Einschätzung des Blatts nicht nur am Erfolg seiner Firmen, sondern auch an den hohen Verlusten seiner Konkurrenten unter den Top Ten.

So verloren die letztjährigen Erstplatzierten, die Brüder Sri und Gopi Hinduja mit ihrem gleichnamigen indischen Mischkonzern, sechs Milliarden Pfund. Mit einem Vermögen von nur noch 16 Milliarden Pfund landeten sie nun gemeinsam mit den Unternehmern David und Simon Reuben auf dem zweiten Platz. Gemeinsam verfügen die Superreichen laut der Liste über ein Vermögen von 743 Milliarden Pfund.

«Die erste detaillierte Analyse der Finanzen der Superreichen seit Beginn der Corona-Epidemie verstärkt die Sorge, dass Grossbritannien vor einer tiefen und langen Rezession steht», kommentierte die «Sunday Times». Nach ihren Angaben haben mindestens 63 Mitglieder der Liste, darunter 20 Milliardäre, beim Staat Lohnkostenzuschüsse für ihre Beschäftigten von bis zu 80 Prozent beantragt. Diese können bis zu 2500 Pfund monatlich betragen.

Dies stiess bei der Leiterin des Instituts for Public Policy Research, Carys Roberts, auf Kritik. «Warum können sie das nicht aus ihren eigenen tiefen Taschen zahlen, statt von gewöhnlichen Familien zu verlangen, es für sie zu tun», sagte sie der «Sunday Times».

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