Vor einer Woche handelte der Bundesrat den UBS Deal aus. Jetzt will Finanzministerin Karin Keller-Sutter die Übernahme der Credit Suisse aufarbeiten lassen.
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Karin Keller-Suter will den UBS Deal aufarbeiten lassen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat will die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS aufarbeiten.
  • Eine entsprechende Analyse wurde von Finanzministerin Karin Keller-Sutter beauftragt.
  • Gleichzeitig verteidigte sie die Entscheidung aber erneut als die beste aller Lösungen.

Vor einer Woche hat der Bundesrat die Übernahme der Grossbank Credit Suisse (CS) durch ihre Konkurrentin UBS eingefädelt. Dazu hat die Landesregierung Notrecht angewendet. Jetzt will der Bundesrat den UBS Deal aufarbeiten. Finanzministerin Karin Keller-Sutter hat bereits eine erste Analyse in Auftrag gegeben.

In mehreren Interviews am Wochenende betonte die FDP-Politikerin: «Man darf jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen. Man muss überlegen, wie mit global tätigen Banken in solchen Situationen umgegangen werden soll. Der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma reicht dies jedoch nicht – sie hofft auf schärfere Instrumente.

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Die Finanzmarktaufsicht Finma prüft inwieweit das heutige Credit-Suisse-Management zur Rechenschaft gezogen werden kann. «Wir sind keine Strafbehörde, aber wir loten die entsprechenden Möglichkeiten aus», sagte Finma-Präsidentin Marlene Amstad. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Die Finanzministerin verteidigte den UBS Deal einmal mehr als die beste aller Lösungen. Eine Übernahme durch den Staat oder ein ungeordneter Konkurs hätte viel grössere Risiken für den Staat gehabt. Das hätte die Wirtschaftsleistung der Schweiz nämlich rund 740 Milliarden Franken gekostet, sagte sie. Das habe man verhindern müssen.

Der UBS Deal wurde vom Bund eingefädelt und mit insgesamt 209 Milliarden Franken abgesichert. Für Keller-Sutter handelt es sich um eine indirekte staatliche Unterstützung. «Man kann das mit einer Versicherung vergleichen», sagte sie.

UBS Deal: Credit Suisse hat Grossteil schon beansprucht

Die CS hat nach den Worten von Keller-Sutter bereits einen grossen Milliardenbetrag von der gewährten Garantie beansprucht. Das Geld sei benötigt worden, weil im In- und im Ausland weiter Kunden Geld abgezogen hätten. Und weil die Gegenpartei, andere Banken, ihrerseits Garantien verlangt hätten.

Falls es wegen der Risikopositionen bei der CS zu weiter gehenden Verlusten kommen sollte, so müsse darüber neu entschieden werden. Geregelt sei, dass die UBS die ersten fünf Milliarden zahle. Dann leiste der Staat eine Garantie für die nächsten neun Milliarden Franken.

Wenn dies nicht reiche, so müsste man mit der UBS nicht nur über den Verlustreden, sondern auch über eine Gewinnbeteiligung. Denn die Papiere könnten später auch wieder Gewinn abwerfen.

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