UBS zahlt 511 Millionen für Steuerverstösse an die USA
UBS übernimmt die Altlasten der Credit Suisse und zahlt 511 Millionen Dollar wegen US-Steuerverstössen an das Justizministerium der USA.

Die UBS hat sich im Namen der übernommenen Credit Suisse (CS) mit dem US-Justizministerium aussergerichtlich geeinigt. Sie zahlt dafür 511 Millionen Dollar (ca. 420 Mio. Franken), wie die «Handelszeitung» berichtet.
Damit ist ein langjähriger Konflikt um Steuerverstösse endgültig beigelegt. Das «Handelsblatt» berichtet darüber.
Bereits 2014 hatte die CS wegen Beihilfe zur Steuerflucht amerikanischer Bürger eine Busse gezahlt. Damals waren es rund 2,6 Milliarden Dollar (ca. 2,14 Milliarden Franken).
Credit Suisse: Rückfall trotz Vereinbarung
Nach Zahlung der Busse wurde eine Nichtverfolgungsvereinbarung abgeschlossen. Doch die CS wurde rückfällig.

Nach Angaben des US-Justizministeriums verschwor sich die Credit Suisse Services AG mit US-Steuerzahlern, um Vermögen und Einkommen auf Offshore-Konten zu verstecken.
Das Unternehmen gestand, damit gegen die frühere Einigung verstossen zu haben. In einem Fall bekannte sich die Credit Suisse Services der Verschwörung zur Beihilge und Unterstützung bei falschen Steuererklärungen schuldig.
UBS zahlt massive Summen an USA
Laut US-Behörden wurden mehr als vier Milliarden Dollar (rund 3,3 Milliarden Franken) auf mindestens 475 Offshore-Konten versteckt. Die UBS informierte nach der Übernahme der CS selbst die US-Behörden über weitere undeklarierte Konten und kooperiert seither aktiv.

Die Schweizer Grossbank ist verpflichtet, alle Informationen über US-Konten offenzulegen, wie die «Handelzeitung» festhält. Die UBS betont, sie sei nicht selbst in die Angelegenheit verwickelt gewesen.
UBS betont Konsequenz – trotz wiederholter Fälle
Nach eigenen Angaben hat sie eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Steuerumgehung.
Die UBS hatte sich bereits 2009 in einem ähnlichen Fall mit den USA geeinigt. Und damals 780 Millionen Dollar (rund 642 Millionen Franken) Strafe gezahlt.
Aktueller Stand und weitere Verfahren
Die Einigung belastet das Quartalsergebnis der UBS. Die Bank betont, mit der Zahlung eine weitere Altlast erledigt zu haben.

Parallel läuft ein Steuerstreit mit Frankreich, in dem die UBS wegen illegaler Kundenanwerbung und Geldwäscherei verurteilt wurde.
Urteil in Frankreich steht noch bevor
Das oberste Gericht Frankreichs bestätigte das Urteil, schickte die Sache aber zur Neuverhandlung zurück.
Die UBS hat für den Fall in Frankreich Rückstellungen in Milliardenhöhe gebildet. Wann der Prozess neu beginnt, ist noch offen.