Amazon lehnt Steuerdeal ab und macht New York sauer
Amazon schafft doch keine 25'000 Arbeitsplätze in New York. Damit verzichtet der Konzern auf 3 Milliarden Dollar Steuervorteil. Der Bürgermeister ist verärgert.

Das Wichtigste in Kürze
- Amazon lehnt einen Steuervorteil von mehreren Milliarden ab.
- Damit muss der Konzern nicht, wie zunächst geplant, 25'000 Arbeitsplätze schaffen.
Amazon hatte von New York ein Subventionsangebot erhalten. Demnach müsste das Unternehmen im Stadtteil Queens einen riesigen Standort schaffen. 25'000 bis 40'000 Arbeitsplätze hätte dieser bieten sollen. Das mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von mindestens 150'000 US-Dollar im Jahr (etwa ebenso viele Franken).
Des Weiteren hätte der Onlineversandhändler eine Schule für 600 Kinder bauen müssen. Auch wäre ein Unterstützungszentrum für technologisch innovative Start-Ups geplant gewesen. Und: 5 Millionen hätte der Gigant in berufsbildende Massnahmen und Arbeitsmessen investieren sollen, wie «heise» schreibt.
Im Gegenzug für all diese Massnahmen,hätte New York auf Steuereinnahmen von 3 Milliarden Dollar verzichtet. Das aber nur dann, wenn innert zehn Jahren tatsächlich 25'000 Stellen mit hohem Gehalt hinzugekommen wären.
Amazon wurde abgeschreckt
Der Bürgermeister Bill de Blasio war begeistert von dem Plan. Doch ein immer grösser werdender Widerstand unter den Bürgern und Politikern, schreckte Amazon ab.
Etwa die zuletzt ins US-Repräsentantenhaus gewählte Alexandria Ocasio-Cortez war skeptisch. Sie ist wie der Bürgermeister Demokratin.
Sie meinte zu «NBC»: «Falls wir bereit sind, drei Milliarden Dollar für diesen Deal herzugeben... Dann können wir diese drei Milliarden Dollar selbst in unseren Bezirk investieren. Falls wir das wollten.» Sie vertritt jenen Wahlbezirk, der dem zuvor gewählten Amazon-Standort nahe gelegen ist.
Weiter meinte sie: «Wir könnten mehr Lehrer einstellen, unsere U-Bahn reparieren, wir könnten vielen Menschen Arbeit geben für dieses Geld.»
Bürgermeister nervt sich über Parteikollegin
Laut dem Bürgermeister macht diese Argumentation seiner Parteikollegin keinen Sinn. Denn: Die Steuereinnahmen existierten nicht, wenn Amazon auf den Standort verzichtet. Ergo könne die Stadt auch nicht aus eigener Kapazität die geplanten Dinge erbauen.
Doch auch am Konzern selbst übt er Kritik: «Amazon hat einfach den Ball genommen und ist nach Hause gegangen».
Und: «Sobald es Kritik gegeben hat, sind sie weggegangen. Was sagt das der arbeitenden Bevölkerung? Dass eine Firma sie hängen lässt, nur weil einige Leute Kritik üben?»
Weiter: «Amazon hatte eine klare Mehrheit auf seiner Seite. Sie haben sich mehr um ihr Image gesorgt. Sie konnten mit dem Druck nicht umgehen.»