Letztes Jahr vermeldete Amazon Rekordgewinn auf Rekordgewinn. In den USA zahlt der Konzern trotzdem keine Bundessteuern.
Jeff Bezos hält eine Rede vor Publikum.
Jeff Bezos hält eine Rede vor Publikum. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Amazon zahlt für 2018 in den USA keine Bundessteuern.
  • Der Konzern erhält sogar eine Steuergutschrift von 129 Millionen Dollar.

2018 war für Amazon besonders wichtig: drei Quartale in Folge verbuchte der Online-Gigant einen Rekord-Gewinn. Zeitweise war der Konzern gar das wertvollste Unternehmen der Welt. Und Firmengründer Jeff Bezos ist neu reichster Mensch der Welt.

Trotz kräftigem Wachstum dürfte Amazon für das Vorjahr in den USA wohl keine Bundessteuern zahlen müssen, wie die «Washington Post» und andere US-Medien berichten. Konkret soll der Konzern auf einen Gewinn von 11 Milliarden Dollar eine Steuergutschrift von 129 Millionen erhalten.

Bereits im Jahr zuvor entging der Konzern einer Steuerzahlung in den USA. Damals hat der Konzern 140 Millionen Dollar zurückbekommen. Zwischen 2008 und 2018 zahlte der Online-Gigant in den USA 791 Millionen Dollar Steuern.

Damit belief sich die Steuerrate auf drei Prozent. Zum Vergleich: In den USA betrug der Steuersatz für juristische Personen während dieser Zeit grösstenteils 35 Prozent.

Amazon mit Steuer-Tricks keine Ausnahme

Gegenüber der Zeitung, die Amazon-Gründer Bezos gehört, erklärte eine Sprecherin: «Wir zahlen alle Steuern in den USA und jedem anderen Land, in dem wir tätig sind.» Zudem verwies sie auf die hohen Investitionen.

Wie viele Konzerne nutzt auch Amazon legale Schlupflöcher, um die Steuerlast zu reduzieren. Laut der «Washington Post» haben die rentabelsten Firmen der Fortune 500 im zwischen 2008 und 2018 im Schnitt 21 Prozent Bundessteuern gezahlt. Also deutlich weniger als die verlangten 35 Prozent.

Neben Amazon zahlten auch 58 andere Unternehmen mehrmals keine Bundessteuern – obwohl sie profitabel waren. Darunter General Electric oder die Booking.com-Mutter Priceline.

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