Die Familie Benko Privatstiftung steht vor einem Milliarden-Konkurs. Die Gläubigerforderungen belaufen sich auf 2,3 Milliarden Euro.
René Benko
Immobilien-Unternehmer René Benko. (Archivbild) - Expa/Johann Groder/APA/dpa

Im Konkursverfahren gegen die Familie Benko Privatstiftung hat am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck die erste Prüfungstagsatzung stattgefunden. Nach der Verhandlung teilte Masseverwalter Herbert Matzunski vor Journalisten mit, dass insgesamt 2,3 Milliarden Euro an Gläubigerforderungen angemeldet wurden. Davon wurden lediglich 49,4 Millionen Euro anerkannt.

Etwas mehr als 20 Gläubiger hätten Forderungen angemeldet. Die Aktiva beziehungsweise schnell realisierbaren Vermögenswerte der Stiftung sind indes offenbar sehr überschaubar: Die Privatstiftung verfügt demnach über kein Liegenschaftsvermögen, aus einem Wertpapierdepot habe der Insolvenzverwalter rund 26'000 Euro für die Insolvenzmasse realisieren können, teilte der Kreditschutzverband KSV1870 mit.

Daneben würden die Bestreitungen hauptsächlich ausländische Investitionsgesellschaften betreffen, die ihre Mittel Gesellschaften der Signa-Gruppe zur Verfügung gestellt hätten. Die Privatstiftung hatte Ende März einen Konkursantrag in Eigeninitiative gestellt.

Die Aktiva beziehungsweise schnell realisierbaren Vermögenswerte der Stiftung sind gleichzeitig offenbar sehr überschaubar. «Es gibt keine Aussicht, so schnell Vermögen zu generieren. Es wird sich herausstellen, wie werthaltig die Beteiligungen sind. Diese kommen zum Teil aus dem insolventen Signa-Konzern. Die Beteiligungen sind daher möglicherweise nichts wert», verdeutlichte Matzunski.

Kein Liegenschaftsvermögen und kaum verwertbare Aktiva

Die Privatstiftung verfüge demnach über kein Liegenschaftsvermögen, aus einem Wertpapierdepot habe der Insolvenzverwalter rund 26'000 Euro für die Insolvenzmasse realisieren können, teilte der KSV1870 mit. Weitere «kurzfristig verwertbare körperliche Vermögensgegenstände» seien nicht vorhanden.

Matzunski berichtete zudem, dass sowohl Benko als auch Familienmitglieder zu den Begünstigten der Stiftung gehörten. Im Firmenbuch waren diese nicht angeführt.

Das Privatstiftung-Konkursverfahren dürfte jedenfalls ein längeres werden. «Mehr als fünf Jahre wird das schon dauern», so der Masseverwalter. Nun gehe es unter anderem auch darum, verschiedenste Zahlungsströme zu prüfen – eine «Mammutaufgabe» angesichts von über 1000 Kapitalgesellschaften in Österreich und Deutschland.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Euro