Wir feiern Ostern. Aber was steckt hinter dem wichtigsten Fest des Christentums? Unser Halleluja-Kolumnist nimmt Sie mit auf eine abenteuerliche Gedankenreise.
Sam Urech
Sam Urech besucht die Freikirche FEG Wetzikon. - Fotograf: Sebastian Heeb
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sam Urech aus dem Zürcher Oberland ist Halleluja-Kolumnist auf Nau.ch.
  • Sind Sie seiner Meinung? Eher nicht? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.
  • Den Autor erreichen Sie per E-Mail unter sam@hisam.ch.

Haben Sie die Gabe, sich etwas vorstellen zu können? Sie werden sie gleich brauchen.

Vor hunderten von Jahren muss in einem weit entfernten Land ein Richter ein Verbrechen verurteilen. Gemäss geltendem Gesetz wird der junge Täter mit dem Tode bestraft.

Es gibt aber ein Problem: Der Richter kennt diesen Jungspund bestens und hat ihn sehr lieb. Er gehört praktisch zu seiner Familie – der einzige Sohn des Richters ist sein bester Freund.

Es muss doch einen Ausweg geben! Aber was soll der Richter tun? Kein gerechtes Urteil fällen, nur weil er den Täter liebt?

Die Tat hat den Tod verdient

Bevor der Richter das Urteil verkünden kann, steht sein Sohn auf sagt zur versammelten Menge: «Diese Tat meines Freundes hat den Tod verdient, ja. Aber nicht er soll für das Verbrechen sterben – ich übernehme seine Schuld.»

Der Richter-Sohn fährt fort: «Gemäss Gesetz muss jedes Verbrechen gesühnt werden. Ob der Täter bestraft wird oder eine Person freiwillig die Schuld auf sich nimmt, ist dabei nicht massgebend.»

Ein unfassbarer Schrecken für den Vater, der zusehen muss, wie sein eigener Sohn freiwillig für einen anderen die Todesstrafe auf sich nimmt und stirbt.

Es brauchte einen Brückenbauer

Der Sohn in dieser Geschichte ist Jesus, der Täter bin ich. Natürlich könnte ich jetzt erwidern, dass ich noch nie ein schlimmes Verbrechen begangen hätte. Warum also müsste jemand für mich sterben?

Berechtigte Frage. Seit den ersten Menschen auf diesem Planeten gibt es einen Bruch zwischen uns und Gott. Dieser Bruch, auch Sünde genannt, trennt uns in diesem und im kommenden Leben von Gott.

Jemand musste diese Brücke zwischen dem heiligen Gott und den Menschen wiederherstellen. Dafür brauchte es das perfekte und reine Blutopfer.

Gottes Sohn Jesus Christus kam daraufhin auf die Erde, ging freiwillig an Karfreitag ans Kreuz und starb. Aus Liebe zu mir, aus Liebe zu Ihnen.

Jesus Christus
Gucken Sie sich den Film «Die Passion Christi» an! Enorm eindrücklich. - The Passion of the Christ

Zu gut, um wahr zu sein?

Aber so hört die Geschichte nicht auf. Jesus wurde am dritten Tag von seinem Vater zum Leben auferweckt und besiegte damit den Tod.

Tod am Kreuz und Auferstehung: Glauben Sie an die Ostergeschichte?

Die Ostergeschichte ist fast zu gut, um wahr zu sein? Die Antwort des Christentums auf das Böse ist nicht, dass sich der Mensch noch mehr anstrengen müsste, um Gott oder einem gottähnlichen Wesen zu gefallen.

Die Antwort ist: Gott selbst stellte die Brücke wieder her. Und dafür musste sein Sohn alle Abgründe auf sich nehmen und aushalten. Das hat er an Karfreitag für Sie getan.

Das Geschenk der Freiheit

Zum Schluss noch das Wichtigste: Der Täter in der eingangs erzählten Geschichte musste damit einverstanden sein, dass der Richter-Sohn seine Strafe sühnt.

Tönt verrückt, ja, aber er hätte sich auch über das Angebot des Richter-Sohns lustig machen können. Oder es ablehnen, weil er dafür viel zu stolz war.

Wie fatal wäre das gewesen.

***

Zum Autor:

Sam Urech ist 36-jährig, verheiratet und Vater von zwei Buben. Mit seiner Familie besucht er die Freikirche FEG Wetzikon. Sam hat viele Jahre beim Blick als Sportjournalist gearbeitet und ist heute Inhaber der Kommunikationsagentur «ratsam».

Er liebt seine Familie, seine Kirche, Guinness, Fussball, Darts, den EHC Wetzikon, Preston North End und vor allem Jesus Christus. Sam schreibt wöchentlich auf Nau.ch über seine unverschämt altmodischen Ansichten. Wenn Sie hier klicken, finden Sie alle seine Halleluja-Kolumnen.

Fragen oder Anregungen? Sie finden Sam auf Facebook und Instagram (samurech.ch) sowie auf Twitter (samurech).

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