Wirtschaftsprofessor erwartet Stellenabbau wegen Trump-Zöllen
ETH-Ökonom Hans Gersbach rechnet mit Kurzarbeit und Stellenabbau. Besonders bedroht: die Pharmaindustrie – und damit das Rückgrat der Schweizer Exporte.

Das Wichtigste in Kürze
- Hans Gersbach warnt vor Jobverlusten durch Trumps angekündigte Zölle.
- Schweizer Schlüsselindustrien könnten stark betroffen sein.
- Besonders gefährdet ist die exportstarke Pharmaindustrie.
Der Schweizer Wirtschaftsprofessor Hans Gersbach warnt vor den Folgen von Trumps Zöllen für Schweizer Arbeitsplätze. Sollten die angekündigten 39 Prozent eingeführt werden, rechnet er schon in den nächsten Monaten mit einem «massiven Anstieg» der Kurzarbeit und einem Personalabbau.
Weil die Zölle die Wettbewerbsposition der Schweizer Produzenten so stark verschlechtern würden, werde es in den Schlüsselindustrien sicher Arbeitsplatzeffekte geben, sagte Gersbach in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen.
Sollte es zu Produktionsverlagerungen kommen, hätte das dem Co-Direktor der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) zufolge zusätzliche Auswirkungen auf den Schweizer Arbeitsmarkt.
«Scharfer Rückgang» des BIP bei Zöllen auf Pharmaprodukte
Entscheidend sei nun insbesondere der Umgang mit der Pharmaindustrie, zumal sie mehr als die Hälfte der Warenexporte in die USA ausmacht. Sollte auch sie belastet werden, hätte das Gersbachs Berechnungen zufolge einen «scharfen Rückgang» des Bruttoinlandprodukts von mindestens 0,7 Prozent zur Folge.
Zunächst müsse aber weiterhin mit Hochdruck versucht werden, eine Einigung mit Trump zu erreichen, wurde Gersbach weiter zitiert. «Oberste Priorität hat jetzt, trotzdem einen Deal zu suchen, um diese extremen Zölle doch noch abzuwenden.»