Wegen Coronavirus: Klima-Aktivist verteidigt Matura-Debatte
Der Klima-Aktivist Jonas Kampus verteidigt seine Stellungnahme zur Maturaprüfung. Während dem Coronavirus sei eine Ausführung schlicht nicht fair für alle.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Aktivist Jonas Kampus fing sich mit der Matura-Debatte Kritik ein.
- Der Präsident der SVP Zürich warf Kampus Faulheit und Instrumentalisierung vor.
- Kampus kontert: Sein Engagement habe nichts mit dem Klimastreik zu tun.
Er findet, dass die momentane Situation rund um das Coronavirus belastend für Maturanden sei. Und deshalb eine Durchführung der Maturaprüfungen schlicht nicht gerecht sei. Mit diesen Worten setzte sich Jonas Kampus, Maturand und bekannter Klima-Aktivist, in die Nesseln.
Schon kurz nach diesen Aussagen gegenüber SRF muss der selbsternannte Ökosozialist auf Twitter einstecken. «Erst streiken, dann keine Leistung erbringen wollen. Das ist Feigheit & Faulheit. #klimastreik», empört sich Benjamin Fischer, Präsident der SVP Zürich auf der Plattform.
Matura trotz Coronavirus durchzuführen sei unfair
Mittlerweile hat der Bundesrat entschieden: Die Kantone dürfen die Matura-Prüfungen an ihren Gymnasien streichen. Dass sich viele Gymi-Schüler wie Kampus dafür stark gemacht haben, habe nichts mit Faulheit zutun. «Diese sogenannten ‹Kritiker› haben keine Ahnung, wie unser privates Leben aussieht», verteidigt der Aktivist den Willen vieler Gymnasiasten.
Wenn man beachtet wer die Wortführer der #Matura #Prüfungsverweigerer sind, so wird klar, dass #Corona nur ein willkommener Zufall & von den #Freitagshüpfern instrumentalisiert wird. Erst streiken, dann keine Leistung erbringen wollen. Das ist Feigheit & Faulheit. #klimastreik
— Benjamin Fischer (@BeniFischer) April 28, 2020
«Ich persönlich habe alle meine Zusammenfassungen geschrieben und meine Bücher gelesen.» Trotzdem sei es nun mal so, dass sich etliche Maturanden nicht genügend auf die Maturaprüfungen vorbereiten können. «Sie leiden unter der Angst, sich oder andere Personen anzustecken, welche einer Risikogruppe angehören. Oder sie haben keinen ruhigen Ort zum Lernen.»

Ausserdem wäre der Entscheid, die Prüfungen nun doch durchzuführen, nach einer unglaublich langen Zeit der Unklarheit völlig unangebracht.
Klimastreik hat nichts mit der Debatte zutun
Auch von einer Instrumentalisierung des Prüfungs-Zoffs wegen des Coronavirus will Kampus nichts wissen. Der Klimastreik habe per se nichts mit der Debatte rund um die Matura zutun. «Zahlreiche Klimastreikende stehen wie ich zurzeit kurz vor den Maturaprüfungen, den Protest führen wir aber ohne jegliche Verbindung zum Klimastreik.»

Er selbst sei durch die Abbaumassnahmen im Bildungsbereich politisch aktiv geworden. In diesem Zusammenhang habe er auch schon mehrere Proteste organisiert. Schon vor der Zeit des Klimastreika.
Auch sei er in der Juso und dem Schülerverband aktiv, die Rechte seiner Mitschüler lägen im am Herzen. «Mein politischer Aktivismus ist nicht mono-thematisch», betont Kampus.