Swisscom: Urs Schaeppi entschuldigt sich für Panne bei Super Bowl
Nach einem pannenreichen Start blickt die Swisscom zurück auf das vergangene Jahr. Und gewährt einen Einblick in die Zukunft des Konzerns.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Swisscom informierte heute Donnerstag über das kommende Jahr.
- Auch 2020 muss mit einem Rückgang im Personal gerechnet werden.
- Vor allem in Sachen 5G möchte der Konzern vorwärts machen.
Die Swisscom hatte Anfang des neuen Jahres mit technischen Problemen zu kämpfen. Nebst Störungen im Festnetz kam auch noch der Netzwerkausfall während des Super Bowl dazu.
Nach einem turbulenten Start informiert der Konzern nun an einer Medienkonferenz über das vergangene Jahr. Das Fazit fällt durchzogen aus: Der Reingewinn legte zwar um 9,7 Prozent zu, der Umsatz sank allerdings um 2,2 Prozent auf 11 Milliarden Franken.
Swisscom wird weiter Stellen abbauen
Erneut ist der Personalbestand des blauen Riesen zurückgegangen. Ende 2019 verzeichnete der Konzern 19'317 Mitarbeitende, 2017 waren es noch 21'127.
Auch dieses Jahr ist der Ausblick für die Angestellten nicht nur rosig: «2020 werden wir in der Schweiz einen leicht rückläufigen Personalbestand haben», sagt Swisscom-Chef Urs Schaeppi im Interview mit Nau.ch.
Kopfzerbrechen bereitet ihm die Akzeptanz des 5G-Netzes in der Bevölkerung. «Ich begreife, dass es Sorgen und Ängste gegenüber neuen Technologien gibt. Das ist schon immer so gewesen.» Er wünsche sich vor allen Dingen mehr Offenheit gegenüber neuen Technologien und faktenbasierte Diskussionen rund um das heisse Thema.
Auf die Panne während dem Super Bowl angesprochen, erklärt der Swisscom-Chef: «Dafür möchte ich mich entschuldigen. Das sind natürlich überhaupt nicht unsere Absichten und wir vernachlässigen unsere Infrastruktur sicherlich nicht».
Er weist aber darauf hin, dass die Stabilität der Swisscom-Netzwerke im Allgemeinen stark gestiegen sei. Es sei im letzten Jahr zu 40 Prozent weniger Ausfällen als noch vor drei Jahren gekommen.
Experte findet gesetzte Ziele realistisch
Die Swisscom will ihr Glasfaser-Netz massiv ausbauen. Ende 2025 soll die Abdeckung von Haushalten, welche direkt mit Glasfaser erschlossen sind, gegenüber dem letzten Jahr verdoppelt werden.
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Ralf Beyeler, Telekom-Experte bei Moneyland, hält diesen Schritt für realistisch. «Allerdings muss die Politik sich darauf achten, dass der Konzern mit neuen Technologien kein Monopol zementiert.» Hier brauche es Regulierung, damit ein «echter Wettbewerb» möglich sei.
Beyeler glaubt, dass die Marke Swisscom weiterhin stark ist. Doch: «Sie muss auch aufpassen, dass sie mit all diesen Pannen ihr Markenvertrauen der Kunden nicht verspielen».
