Die Swisscom hat im letzten Jahr zwar weniger umgesetzt, aber dank Sondereffekten mehr Gewinn gemacht. Der Umsatz sank um 2,2 Prozent auf 11,45 Mia. Franken.
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Eine Filiale von Swisscom in Zürich Oerlikon. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Swisscom machte im 2019 mehr als zwei Prozent weniger Umsatz.
  • Chef Urs Schaeppi bezog weniger Lohn als noch im Vorjahr.
  • Ende 2019 gab es bei der Swisscom rund drei Prozent weniger Vollzeitstellen.

Die Swisscom hat im letzten Jahr zwar weniger umgesetzt, aber dank Sondereffekten mehr Gewinn gemacht. Der Umsatz sank wegen des Preis- und Wettbewerbdrucks um 2,2 Prozent auf 11,45 Milliarden Franken.

Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg indes um 3,4 Prozent auf 4,36 Milliarden Franken. Dies gab der grösste Schweizer Telekomkonzern am Donnerstag bekannt. Der Anstieg ist vor allem einer Änderung der Buchführung für operatives Leasing (IFRS 16) zu verdanken, die Ergebnis um 200 Millionen Franken höher ausfallen liess.

Rückstellung belastet Ergebnis

Auf der anderen Seite belastete eine Rückstellung für den Stellenabbau in Höhe von 56 Millionen Franken das Ergebnis. Auf angepasster Basis und zu konstanten Währungen wäre der EBITDA stabil geblieben (+0,1 Prozent), schrieb die Swisscom.

Unter dem Strich fuhr die Swisscom einen Reingewinn von 1,67 Milliarden Franken ein. Das ist ein Anstieg um 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Grund für das deutliche Plus ist die Unternehmenssteuerreform. Die Aktionäre sollen - wie bereits seit Jahren - eine Dividende von 22 Franken pro Aktie erhalten.

Swisscom 5G-Netz
Die Swisscom - Keystone/SDA

Damit hat der «blaue Riese» die Erwartungen der Finanzgemeinde beim Umsatz und Reingewinn übertroffen, beim EBITDA mehr oder weniger erfüllt. Analysten hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 11,4 Milliarden, einem EBITDA von 4,34 Milliarden und einen Reingewinn von 1,6 Milliarden Franken gerechnet.

Swisscom-Chef Urs Schaeppi hat 2019 weniger Lohn bezogen als im Vorjahr. Die Gesamtvergütung sank um 3,8 Prozent auf 1,76 Millionen Franken, wie dem Geschäftsbericht des Telekomunternehmens zu entnehmen ist. Der Hauptgrund dafür sei ein geringerer Bonus gewesen, hiess es dazu. Auch die gesamte Konzernleitung und der Verwaltugnsrat verdiente im vergangenen Jahr weniger als noch ein Jahr zuvor,

Weniger Stellen bei Swisscom

Den Rückgang im Kerngeschäft konnte die Swisscom mit den laufenden Kostensparmassnahmen grösstenteils aufgefangen. Das Ziel, die jährliche Kostenbasis in der Schweiz bis 2020 um je 100 Millionen Franken zu senken, hat die Swisscom 2019 übertroffen.

Im Berichtsjahr sank die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern auf 19'317. Das sind 2,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Per Ende 2019 bot Swisscom in der Schweiz 16'628 Vollzeitstellen an, das sind 3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Bei der italienischen Breitbandtochter Fastweb, die auch im Mobilfunk tätig ist, ging es wiederum aufwärts. Der Umsatz kletterte um 5,4 Prozent auf 2,22 Milliarden Euro. Auch der Betriebsgewinn legte zu.

Sparprogramm geht weiter

Das Unternehmen peilt für 2020 einen leicht tieferen Umsatz von rund 11,1 Milliarden an, wie es weiter heisst. Der EBITDA soll bei rund 4,3 Milliarden zu liegen kommen, die Investitionen bei rund 2,3 Milliarden. Bei Erreichen der Ziele soll die Dividende unverändert 22 Franken je Aktie betragen.

Fortgeführt wird laut den Angaben auch das Sparprogramm. In den Jahren 2020, 2021 und 2022 sollen die Kosten um je 100 Millionen gesenkt werden.

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