Gericht

Mutmasslicher Millionenbetrüger in Zürich vor Gericht

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Zürich,

Ahsan Ali Syed soll Geschäftsleute mit angeblich günstigen Krediten getäuscht haben. Im Juli kommt es nun zum Prozess vor dem Bezirksgericht in Zürich.

Ahsan Ali Syed
Ahsan Ali Syed steht in Zürich vor Gericht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zürich muss sich ein mutmasslicher Millionenbetrüger vor Gericht verantworten.
  • Der 52-jährige Ahsan Ali Syed soll Geschäftsleute mit Krediten getäuscht haben.
  • Die Anwälte des Beschuldigten weisen die Vorwürfe zurück.

Mitte Juli muss sich Ahsan Ali Syed vor dem Bezirksgericht Zürich verantworten. Dem 52-Jährigen wird gewerbsmässiger Betrug vorgeworfen.

Insgesamt soll er rund 26 Millionen Franken ergaunert haben, wie «Tamedia» berichtet. Laut dem Bericht wird die Staatsanwaltschaft eine unbedingte Freiheitsstrafe von sieben Jahren fordern. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der Mann soll mit seiner Firmengruppe Reichtum vorgetäuscht haben. Der Kauf eines Fussballklubs, Reisen mit dem Privatjet oder eine Luxuswohnung in der Innerschweiz: All das soll zu diesem Image beigetragen haben.

Günstige Darlehen nach Vorauszahlungen

Nach der Finanzkrise 2008 habe Syed günstige Darlehen angeboten. Dieses Angebot sollte Geschäftsleute ansprechen, die wegen der Krise in Schwierigkeiten waren. Der Clou: Syed verlangte laut Gerichtsakten Vorschusszahlungen.

16 Personen haben diese Zahlungen ausgeführt – insgesamt kamen so rund 26 Millionen Franken zusammen. Von den Darlehen im Wert von 1,6 Milliarden Dollar sollen die Kunden aber nie etwas gesehen haben.

Wurdest du schon einmal Opfer eines Betrugs?

Zuvor soll Syed den Kunden gesagt haben, das Geld für die Darlehen stamme aus zwei verschiedenen Quellen. Einerseits aus seinem persönlichen Vermögen, andererseits aus dem Vermögen von Investoren aus der Königsfamilie von Bahrain.

Die Staatsanwaltschaft schreibt dazu laut «Tamedia»: «Mit diesen Lügen und Machenschaften wollte der Beschuldigte Syed die Vertreter der Darlehensinteressentinnen bewusst täuschen.»

In Grossbritannien festgenommen

2022 wurde Syed schliesslich in Grossbritannien festgenommen. Er wehrte sich dagegen, in die Schweiz ausgeliefert zu werden. Hierzulande gab es bereits seit 2013 einen Haftbefehl gegen ihn. 2022 folgte dann der internationale Haftbefehl.

Unter anderem der SP-Ständerat Daniel Jositsch vertritt Syed als Anwalt. Auch er konnte die Auslieferung in die Schweiz jedoch nicht verhindern.

Daniel Jositsch
SP-Ständerat Daniel Jositsch. - keystone

Seit 2024 ist Syed in der Schweiz in Untersuchungshaft. Nach der Anklage im April 2025 kommt es nun also zum Gerichtsprozess.

Anwälte weisen Vorwürfe zurück

Die Anwälte von Syed weisen die Vorwürfe zurück. In einer Stellungnahme schreiben Jositsch und der zweite Anwalt Christoph Steffen «Tamedia»: Eine Untersuchung zu den gleichen Vorwürfen wurde in Bahrain bereits 2019 eingestellt – mangels Tatverdacht. Syed habe in der betroffenen Gesellschaft keine Führungsfunktion im Kreditgeschäft ausgeübt.

Die Darlehen seien zudem auf die Konten der Kunden transferiert worden. Die Banken hätten diese dann freigegeben, sobald die Kunden entsprechende Sicherheiten geleistet haben. Dies sei jedoch in mehreren Fällen nicht erfolgt.

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