SVP will OPs für trans Jugendliche landesweit verbieten
Die Zürcher SVP-Gesundheitsdirektorin will geschlechtsangleichende Eingriffe an Minderjährigen stoppen. Nun folgt ein Vorstoss im Nationalrat.

Das Wichtigste in Kürze
- Nathalie Rickli fordert ein Verbot geschlechtsangleichender OPs bei Minderjährigen.
- SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel plant dazu einen Vorstoss im Herbst.
- Nur wenige trans Jugendliche lassen sich operieren, meist sind es Brustentfernungen.
Die Zürcher SVP-Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli forderte Anfang Woche ein nationales Verbot geschlechtsangleichender Operationen für Minderjährige. Der Bund solle prüfen, ob solche Eingriffe künftig erst ab 18 Jahren erlaubt sein sollen.
Rickli will damit den Jugendschutz stärken und verweist auf gesetzliche Einschränkungen in anderen Ländern wie Finnland, Schweden und Dänemark.
SVP-Vorstoss für die Herbstsession geplant
Demnächst soll das Thema auch im Bundeshaus behandelt werden: SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel plant einen entsprechenden Vorstoss für die Herbstsession einen Vorstoss. Dies berichtet der «Tagesanzeiger».
Düsel warnt vor vorschnellen Entscheidungen in der Pubertät: «Wer dann im Alter von 18 Jahren immer noch der Meinung ist, im falschen Körper zu leben, kann sich immer noch operieren lassen.»
In der Schweiz liegt die Entscheidung bisher bei den behandelnden Ärztinnen und Ärzten. Laut Bundesamt für Statistik unterziehen sich jährlich nur wenige trans Jugendliche einem Eingriff. Bisher ausschliesslich Personen mit biologisch weiblichem Geschlecht zur Brustentfernung.
Operationen an primären Geschlechtsorganen sind bei Minderjährigen tabu.
Zürcher Unispital schränkt Eingriffe bereits ein
Rickli hat bereits durchgesetzt, dass solche Eingriffe am Universitätsspital Zürich nur noch in Ausnahmefällen erfolgen. Das hat die Zahlen deutlich gesenkt. Andere Spitäler wie das Unispital Basel behandeln ohnehin nur Erwachsene.
Ein Vorstoss von EVP-Nationalrat Marc Jost verlangt verbindliche Richtlinien durch die medizinische Wissenschaft. Der Bundesrat lehnte bisher schärfere Vorgaben ab.
Auch die Juso kritisieren Ricklis Forderung scharf. Silas Muggli, Co-Präsident der Juso Zürich, sagt: «Was als Sorge um Minderjährige verkauft wird, ist in Wahrheit ein Angriff auf die körperliche Selbstbestimmung von trans Menschen.»