SVP-Nationalrat Wandfluh: Hirsch-Zählung mit Infrarot-Heli der Armee
Die Rotwild-Bestände seien zu wenig genau bekannt. Für eine adäquate Jagd soll der Bundesrat auf die Armee zurückgreifen, findet SVP-Nationalrat Ernst Wandfluh.
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Das Wichtigste in Kürze
- Was hält der Bundesrat von einer Hirsch-Zählung aus dem Helikopter heraus?
- Das will der Kandergrunder SVP-Nationalrat Ernst Wandfluh wissen.
- Im Interview erläutert er den Hintergrund seiner Anfrage.
Die Hirsch-Population nimmt zu – doch wie viele Tiere sind es nun genau, und wo halten sie sich auf? Das scheint wenig klar zu sein, weshalb der Berner SVP-Nationalrat Ernst Wandfluh an den Bundesrat gelangt. Der Bergbauer aus Kandergrund will wissen, inwiefern die Landesregierung ihre Möglichkeiten auszuschöpfen gedenkt.
Schliesslich sei der Bundesrat auch zuständig für die Entwicklung und Erforschung von Massnahmen zum Schutz des Waldes. Wandfluh schwebt nun vor, mit FLIR-Flügen die Rotwildbestände zu erfassen.
«FLIR» steht für «Forward Looking Infrared»: Wärmebildkameras, wie sie insbesondere vom Militär zur Suche in der Nacht eingesetzt werden.
Die Schweizer Armee etwa hat Superpumas mit FLIR ausgerüstet. Mit Infrarot nach Rotwild suchen klingt ja fast noch naheliegend. Im BärnerBär-Interview erklärt Ernst Wandfluh, was dahintersteckt.

BärnerBär: Sie stellen dem Bundesrat die Frage, ob er nicht aktiv werden möchte bei der Rotwild-Zählung. Sie schlagen vor, dass man das mit Infrarot macht. Was genau ist der Hintergrund ihres Vorschlags?
Ernst Wandfluh: Damit wir eine gute Jagd durchführen können, ist die Erhebung der Rotwild-Zahlen der erste Schritt. Und es gibt nichts Effizienteres, als dies mit Helikoptern zu tun, mit Wärmebild-Kameras.
Das hat man vor einigen Jahren im Kanton Bern gemacht und konnte sehen, wie viele Hirsche wirklich da sind.

BärnerBär: Ist das nicht «mit Kanonen auf Spatzen» geschossen – wenn der Superpuma der Armee die armen Hirsche zählen geht?
Ernst Wandfluh: Nein, für die Hirsche ist das kein Problem. Der Helikopter ist relativ weit oben.
Hier geht es ja nicht darum, auf die Hirsche zu schiessen, sondern einzig um die Erhebung: Wie viele Hirsche haben wir. Von daher ist das kein Problem.

BärnerBär: Hirsche verbindet man generell mit Voralpen, Alpen, wo der Schutzwald und dessen Verbiss durch das Wild ein Thema ist. Steht dies im Zentrum ihrer Frage an den Bundesrat?
Ernst Wandfluh: Es ist der Schutzwald, wo grundsätzlich nicht mehr überall die natürliche Verjüngung stattfindet. So kann der Schutzwald seine Schutzfunktion nicht mehr wahrnehmen.
Aber es ist nicht nur Schutzwald: Auch im Mittelland, im Wirtschaftswald, auch hier ist die Natur-Verjüngung des Waldes nicht mehr gegeben. Schlussendlich sind wir darauf angewiesen, dass wir gute und starke Bäume haben.












