SRG: Gregor Rutz (SVP) sieht «Schlagseite» bei Stellenabbau-Studie
Laut einer Studie droht bei einer Annahme der Halbierungsinitiative ein grosser Stellenabbau bei der SRG. SVP-Nationalrat Gregor Rutz kritisiert die Analyse.

Das Wichtigste in Kürze
- Laut einer Studie müsste die SRG wegen der Halbierungsinitiative 3000 Stellen streichen.
- Die Initianten ziehen die Zahl in Zweifel – die Erhebung habe eine «Schlagseite».
- Die SRG selbst und Gegner des Begehrens warnen derweil vor einem geschwächten Angebot.
Die SRG steht unter Druck. Aus finanziellen Gründen hat sie bereits zahlreiche Sparmassnahmen angekündigt. Und es könnte noch mehr davon nötig werden, sollte die Halbierungsinitiative angenommen werden.
Eine Kürzung der Serafe von 335 auf 200 Franken hätte massive Auswirkungen, zeigt eine Studie von BAK Economics. Wie der «Blick» berichtete, droht ein Abbau von 3000 Stellen bei der SRG selbst. In Vollzeitstellen umgerechnet wären es 2400.
«Entlassungszahlen unrealistisch hoch»
Dazu könnten laut der Studie, die im Auftrag des Bundesamts für Kommunikation (Bakom) erstellt wurde, weitere Jobs wegfallen. Externe Firmen, die mit der SRG zusammenarbeiten, müssten demnach 2450 Vollzeitstellen streichen.
Es sind Zahlen, die aufhorchen lassen. Fast 6000 Stellen, die wegen der Halbierungsinitiative in Gefahr sind? Im Initiativkomitee sieht man das etwas anders.
Thomas Matter, SVP-Nationalrat und Mitglied des Komitees, zweifelt an den Zahlen. Gegenüber dem «Blick» sagte er: «Die angeblichen Entlassungszahlen sind unrealistisch hoch.» Zudem sei es ohnehin nicht der Auftrag der SRG, möglichst viele Mitarbeitende zu beschäftigen.
SVP-Rutz: Auch im Mediensektor sollten Marktgesetze gelten
Auch SVP-Kollege Gregor Rutz kann nicht viel mit der Studie anfangen, wie er gegenüber Nau.ch erklärt. «Selbstverständlich haben solche Studien immer eine Schlagseite», sagt er zur Tatsache, dass die Studie vom Bund in Auftrag gegeben wurde.

Es sei «absurd», dass das Uvek die BAK-Studie zusammen mit der Botschaft zur Halbierungsinitiative veröffentlicht habe. Dies, während «kein Wort über die Leistungen und Herausforderungen der privaten Medien» verloren worden sei.
Auch im Mediensektor würden die Gesetze des Marktes und der Privatinitiative gelten, so Rutz. «Der ‹Service public› ist ein subsidiäres Angebot, das den Markt ergänzt. Aus Sicht des Bakom scheint dies umgekehrt zu sein.»
SRG: Kein gleichwertiges Angebot mit Hälfte der Mittel
Derweil äusserte sich SRG-Sprecher Jan Flückiger gegenüber dem «Blick» besorgt. Die Annahme, dass mit der Hälfte der Mittel ein gleichwertiges Angebot finanziert werden könnte, sei illusorisch.
Insbesondere die Regionen könnten durch die Reduzierung der Einnahmen geschwächt werden. Auch in der Studie heisst es, dass Standorte in der lateinischen Schweiz besonders stark betroffen sein könnten.

Ähnlich äussert sich auch Mitte-Nationalrat Martin Candinas. Es sei «schlicht unrealistisch», dass die SRG mit nur 200 Franken ihr Angebot aufrechterhalten kann. «Die Folge der Halbierungsinitiative wäre ein reiner Sparbetrieb, ein amputierter Service public», so der Bündner.