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SRF-Wappler weg: «Problematischer wäre, wenn Susanne Wille wegfällt»

Bettina Zanni
Bettina Zanni

Bern,

Die SRF-Direktorin geht. Befürworter und Gegner der Halbierungsinitiative blicken auf den Abstimmungskampf. Hohes Ansehen geniesst SRG-Chefin Susanne Wille.

susanne wille
Susanne Wille (l.), SRG-Direktorin und Nathalie Wappler (r.), abtretende SRF-Direktorin. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 2026 stimmt das Volk über die Halbierungsinitiative ab.
  • Ausgerechnet in dieser Phase verlässt SRF-Chefin Nathalie Wappler das Unternehmen.
  • «Problematischer wäre, wenn Susanne Wille wegfallen würde», so ein Initiativ-Gegner.

Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) wechselt seine Spitze in einer heiklen Phase aus. 2026 kommt die Halbierungsinitiative vors Volk. Diese will die Haushaltsabgabe für Radio und Fernsehen von heute 335 Franken auf 200 Franken senken. Zudem verlangt die Initiative, Unternehmen vollständig von der Abgabe zu befreien.

Sparrunden und ein reduziertes Angebot setzen die SRG zusätzlich unter Druck. Dem Medienhaus steht kein einfacher Kampf gegen die Initiative bevor.

SRF-Direktorin Nathalie Wappler, die nach sieben Jahren den Hut nimmt, zeigt sich dennoch zuversichtlich. Sie macht darauf aufmerksam, dass sie noch bis Ende April im Amt sei. Auch im Hinblick auf die anstehende Halbierungsinitiative werde sie sich mit vollem Engagement einsetzen, verspricht sie.

«Wechsel zu Susanne Wille war entscheidender»

Das Komitee der SRG-Initiative wittert keine Morgenluft. SVP-Nationalrat Thomas Matter sitzt im Co-Präsidium des Komitees. Er glaube nicht, dass der Abgang der TV-Direktorin für den Abstimmungskampf relevant sei, sagt er zu Nau.ch.

Ist Nathalie Wappler im Abstimmungskampf der SRG-Initiative wichtig?

«Der Wechsel von Gilles Marchand zu Susanne Wille war für die Gegner entscheidender», sagt Matter. Seit November 2024 amtet die frühere Moderatorin und Kulturchefin bei SRF als Generaldirektorin der SRG. Die Aargauerin folgte auf den Westschweizer Gilles Marchand.

«Susanne Wille kommt sympathischer rüber und hat mehr Ausstrahlung, das war ein cleverer Schritt der SRG», sagt Matter.

«Keine Chance gegen Riesenapparat der SRG»

Matter bereitet sich ohnehin auf einen schwierigen Kampf gegen die Gebühren vor.

«Als kleines Komitee haben wir mit unserem Budget keine Chance gegen den Riesenapparat der SRG», sagt Matter. Sein Komitee sei pragmatisch. Das Volk solle entscheiden, ob es sich finanziell entlasten wolle. «Oder die höchsten TV-Gebühren pro Kopf auf der ganzen Welt bezahlen will.»

Komitee-Kollege Hans-Ulrich Bigler warnte, dass sich Wapplers Nachfolge warm anziehen müsse. Die SRG komme nicht um einen tiefgreifenden Wandel angesichts sich ändernder Rahmenbedingungen herum, sagte er.

Susanne Wille: Ihre Position sei wichtiger

Nathalie Wapplers Abgang macht die Gegner der Initiative nicht nervös. Anders sähe es aus, wenn Susanne Wille das Handtuch werfen würde.

Mathias Zopfi ist Co-Präsident der Allianz Pro Medienvielfalt. Er geht davon aus, dass die SRG den Posten wieder mit einer kompetenten Person besetzen wird.

«Problematischer wäre, wenn Susanne Wille wegfallen würde», sagt der Grünen-Ständerat. Ihre Position sei für den Abstimmungskampf wichtiger.

Zugleich relativiert er den Einfluss von Vertretern des Medienhauses auf die Halbierungsinitiative. «Den Abstimmungskampf führt nicht die SRG.» Daher stelle sich die Frage, wie stark sich die SRG engagieren könne.

ESAF zeige Beliebtheit von SRF

Simon Stadler sitzt auch im Co-Präsidium der Allianz. Die SRF-Direktorin habe in einem schwierigen Umfeld «einen sehr guten Job» gemacht, lobt er. Trotzdem befürchtet er durch ihren Abgang keinen geschwächten Kampf gegen die Halbierungsinitiative. «Ich sehe keinen Nachteil, wenn es frischen Wind gibt.»

Susanne Wille
950'000 Zuschauende sahen sich die Live-Übertragung auf SRF an. SRF ist eine Unternehmenseinheit der SRG unter Generaldirektorin Susanne Wille. - Screenshot / Youtube

Sorgen macht ihm die Halbierungsinitiative dank eines jüngsten Ereignisses zurzeit kaum.

Viele Zuschauer hätten das ESAF am Wochenende auf SRF verfolgt, sagt Stadler. «Dieses Ereignis zeigt den breiten Konsum auf SRF.» 950'000 Zuschauende sahen sich die Live-Übertragung auf dem Sender an.

Kommentare

User #6271 (nicht angemeldet)

Zum Glück gehts nur um Sympathie und nicht um Mangementfähigkeiten

User #1433 (nicht angemeldet)

Susanne Wille kann auch bei 200 Franken weiter machen.

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