SRF muss jetzt sogar bei «Tagesschau»-Anzügen & Co. sparen
SRF lässt seine Moderatoren nur von Profis gestylt vor die Kamera. Doch jetzt wird auch bei den Outfits von Sven Epiney, Sabine Dahinden und Co. gespart.

Das Wichtigste in Kürze
- Auch bei der Garderobe für die Moderatoren spart SRF nun.
- Dass sie in ihren eigenen Kleidern vor die Kamera treten, bleibt aber tabu.
- Bereits in der Vergangenheit teilten sich die TV-Persönlichkeiten Kleidungsstücke.
Es ist bekannt: SRF muss sparen.
Das öffentliche Medienhaus hat darum in den vergangenen Monaten diverse Massnahmen umgesetzt. Einige Formate, beispielsweise die People-Sendung «Gesichter und Geschichten», wurden gar ganz gestrichen.

Doch auch bei kleineren Kostenpunkten macht SRF Abstriche – darunter die Moderatoren-Outfits, wie der Sender nun bei Nau.ch enthüllt.
Auf Anfrage spricht man beim Sender von «zusätzlichen Sparvorgaben» in «allen Abteilungen».
Werden jetzt also günstigere Krawatten gekauft oder Blusen unter Moderationskolleginnen geteilt?
SRF zahlt – eigene Kleider verboten
Vorneweg: Ähnlich wie eine Köchin oder ein Migros-Verkäufer tragen die TV-Persönlichkeiten Arbeitskleidung. Sie dürfen nicht in ihren privaten Kleiderschrank greifen, ehe sie vor die Kamera treten.
SRF verrät: «Wir haben ein Styling-Team, das Kleider für die Moderator:innen einkauft.» Die Moderations-Looks aus «Schweiz aktuell», dem «Kassensturz» oder «10 vor 10» gehören allesamt dem Schweizer Radio und Fernsehen.
Ausnahmen gibt es keine: Ohne Outfit-Beratung durch die hauseigenen Profis lässt der Sender niemanden ins Fernsehen.
Zwei SRF-Moderatoren, ein Hemd
Doch zurück zur Frage, wie die Garderoben-Sparmassnahmen konkret aussehen.
Zwar werden einzelne Kleidungsstücke tatsächlich teilweise von mehreren Moderatorinnen oder Moderatoren getragen.
Passt einem Moderator ein Hemd beispielsweise nicht mehr, geht es laut SRF zurück in einen Garderoben-Pool. Dort erhält es «bei einer anderen Moderationsperson ein neues Leben».
Geteilt werden Kleider also wirklich – nur: Das ist schon lange so und hat nichts mit dem neuen Sparplan zu tun.
Ein Beispiel: Schon 2018 trug Susanne Wille in «10 vor 10» mehrmals dasselbe rote Kleid. Damals erklärte ihr Arbeitgeber, einzelne Kleidungsstücke würden bis zu zehn Jahre lang immer wieder getragen.
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Auch heute noch betont der Sender, die Kleider würden stetig unterhalten, gepflegt, geflickt und bei Bedarf auch umgestaltet.
«So können sie viele Jahre eingesetzt werden», heisst es dazu. «Das ist dem Styling-Team aus Gründen der Nachhaltigkeit und Verantwortung gegenüber der Umwelt sehr wichtig.»
Nicht alle erhalten dasselbe Outfit-Budget
Ob günstigere Krawatten oder noch mehr Blusen-Teilen – wie die neuen Garderoben-Sparmassnahmen aussehen, bleibt ein Geheimnis. SRF will sich gegenüber Nau.ch nicht konkreter dazu äussern.
Auch, wie viel für die Kleider einer einzelnen Moderationsperson jährlich ausgegeben wird, will das Medienhaus nicht verraten.
Nur so viel: Pauschalbudgets gebe es keine. Schliesslich hänge das von verschiedenen Faktoren ab.
Nicht jede TV-Persönlichkeit erhält also dasselbe Budget für ihre Looks. Klar – perfekt sitzende Anzüge für die «Tagesschau» dürften mehr kosten als T-Shirts und Jeans für eine Reportage draussen.
Ist privat tragen erlaubt?
Und was gilt eigentlich, wenn die Kamera ausgeschaltet wird? Dürfen Wetterfrosch Thomas Bucheli oder «1 gegen 100»-Moderatorin Angélique Beldner auch im SRF-Outfit nach Hause?
Der Sender betont: «Die Looks gehören SRF und werden den Moderator:innen für die Arbeit vor der Kamera zur Verfügung gestellt.»
Es handle sich dabei um Arbeitsbekleidung, die nicht privat getragen werden dürfe.