SBB: App-Billett ist fünf Mal teurer als am Automaten
Wer in der Schweiz ein Zugbillett im nahen Ausland löst, sollte dies nicht mit der App der SBB tun. Denn: Dort kostet das Ticket fünfmal mehr als am Automaten.

Das Wichtigste in Kürze
- Zug-Billetts kosten in der SBB-App deutlich mehr, als vor Ort am Schalter oder Automaten.
- Das betrifft Tickets für Fahrten im grenznahen Ausland.
- Grund dafür: Die SBB hat keinen Zugriff auf Angebote ausländischer regionaler Verbünde.
Wer mit dem ÖV ins nahe Ausland reist, sollte sich gut überlegen, wo das Billett zu beziehen ist.
Denn: Via SBB-App kann ein Zugticket in die Grenzregion schnell viel mehr kosten, als am Automaten oder am Schalter.
So beispielsweise auch, wenn man aus dem deutschen Konstanz ins nahe gelegene Allensbach, ebenfalls ennet der Grenze, reisen will.
Ticket vor Ort fünfmal günstiger
Ein Billett für diese knapp 15-minütige Fahrt kostet in der App der SBB 15.60 Franken. Nur: Wer das Ticket vor Ort am Schalter oder Automaten löst, zahlt viel weniger.

So berappt man dort, ebenso wie im Online-Ticketshop der Deutschen Bahn, lediglich 3.20 für das gleiche Billett, schreibt der «Beobachter». Das ist nur rund ein Fünftel des Betrages, den die SBB in der App verlangt.
Doch wie ist das überhaupt möglich?
SBB verweist auf ausländische Regionalanbieter
Das Problem sei bekannt, erklärt die SBB im Bericht. Grund für den höheren Preis: Man könne nicht auf alle Angebote des lokalen Verkehrsverbundes Hegau-Bodensee zugreifen.
Deshalb könne man nur Tageskarten für den ganzen Regionalverbund anbieten. Darum sei dies für die Kundschaft in der App die einzig wählbare Option.
Grund dafür, dass man solch teure Billette – beispielsweise von Konstanz nach Allensbach – trotzdem anbietet: Für die Fahrgäste sei es in der App die einzige Möglichkeit, solche Tickets für den grenznahen Raum zu lösen.
Und, so die SBB gegenüber dem «Beobachter»: «Die angezeigten Angebote sind transparent, der Leistungsumfang jeweils klar ausgewiesen.»
Vor allem Deutschland und Österreich betroffen
Besonders oft kommen solche Preisunterschiede bei Fahrten nach Österreich oder Deutschland vor, heisst es von Seiten der SBB.
Anders sei es bei Ausflügen nach Frankreich oder Italien. Dort könne man die Angebote der angrenzenden Regionalverbünde nutzen.