Neues SBB-Werk in Arbedo-Castione nimmt Mitte 2028 Betrieb auf
Spatenstich für das neue SBB-Werk in Arbedo-Castione TI, doch die Fertigstellung verzögert sich bis Mitte 2028.

Das neue SBB-Werk in Arbedo-Castione TI wird nach Verzögerungen erst Mitte 2028 statt wie ursprünglich geplant Anfang 2026 in Betrieb gehen. Mit dem Spatenstich ist am Freitag der Baustart eingeläutet worden. Die Kosten belaufen sich auf 755 Millionen Franken.
Der Schwerpunkt des neuen Werks liegt auf der leichten und schweren Instandhaltung der neuen Triebzüge Giruno, ETR und Flirt TILO, wie die Verantwortlichen am Freitag in Arbedo-Castione mitteilten. Das Werk umfasst eine Fläche von 150'000 Quadratmetern, was 21 Fussballfeldern entspricht.
Stolze Leistung im Tessin
Es werden 360 Vollzeitstellen und 80 Lehrstellen geschaffen. Das Tessin sei eine «äusserst wichtige Region» für die SBB, erklärte SBB-CEO Vincent Ducrot an der Feier zum Spatenstich in Arbedo-Castione.
Die SBB seien «sehr stolz» auf die im Tessin geleistete Arbeit. Das Werk in Arbedo-Castione ersetzt das alte in Bellinzona, das laut SBB den Anforderungen an den Rollmaterialunterhalt nicht mehr genügte. Die Pläne für die Schliessung des alten Werks hatten im Südkanton für viel Aufruhr gesorgt. Eine Volksinitiative sollte dieses retten, wurde jedoch 2019 mit 65,3 Prozent Nein-Stimmenanteil abgelehnt.
Baustart zweimal verschoben
Auch der Baubeginn des neuen Industriewerks war von einigem Rumoren begleitet, so musste der Baustart zweimal verschoben worden. Grund waren unter anderem Einsprachen. Ursprünglich hatten die SBB die Kosten mit 580 Millionen Franken beziffert. Inzwischen sind sie um 175 Millionen Franken gestiegen. Die Kosten tragen die SBB, der Kanton Tessin, die Stadt Bellinzona und der Bund.
Die Mehrkosten erklärte Roberta Cattaneo, SBB-Leiterin Region Süd, an einer Medienkonferenz vor einem Jahr mit gestiegenen Energiekosten, der Pandemie sowie dem Krieg in der Ukraine.
Für das laut SBB «modernste und effizienteste» Werk Europas sind rund 150'000 Quadratmeter Fläche nötig. 8,4 Hektaren davon sind Fruchtfolgeflächen (FFF). Ein Grossteil der Flächen ist gemäss Informationen der SBB bereits kompensiert, die Kompensation der letzten Fläche beginne demnächst.