Katze spukt im Stadttheater Olten herum und gibt Rätsel auf
Das Stadttheater Olten ist in der Sommerpause. Eine Katze spielt dort derweil eine mysteriöse Rolle.
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Das Wichtigste in Kürze
- Ein Büsi versteckte sich im Stadttheater Olten.
- Die Tierschutzorganisation Netap hat sie eingefangen.
- «Es ist mysteriös», sagt Netap-Präsidentin Esther Geisser.
Trotz Sommerpause hat sich im Stadttheater Olten ein Krimi abgespielt. Am Anfang stand ein Kothaufen, den ein Verantwortlicher des Theaters am 23. Juli entdeckt hatte.
«Der Verantwortliche rief uns an, weil er vermutete, dass sich ein Marder oder eine Katze im Theater eingenistet hatte.» Dies berichtet Esther Geisser, Präsidentin der Tierschutzorganisation Network for Animal Protection.
Sofort seien sie ausgerückt und hätten im Theater eine Futterspur gelegt und zwei Fallen aufgestellt. Der Spuk war schnell vorbei. «Innert 24 Stunden ging eine Katze in die Falle», sagt Geisser (siehe Video oben). Diese habe grossen Hunger gehabt.
«Strassen ohne Ende»
Abgeschlossen ist der tierische Krimi aber noch nicht. «Es ist mysteriös», sagt Geisser. Viele Fragen seien noch offen.
Das Theater befindet sich mitten in der Stadt. Grünflächen gibt es keine. «Stattdessen gibt es Strassen ohne Ende», sagt die Tierschützerin. Sie fragt sich deshalb, wie die Katze ins Theater kommen konnte und warum sie ausgerechnet dort Unterschlupf suchte.
«Gott sei Dank fand sie Schutz im Theater und kam nicht unter ein Auto», sagt Geisser. Sie sei froh, dass sich der Verantwortliche des Theaters gleich bei Netap gemeldet habe. «Ansonsten wäre die Katze früher oder später garantiert überfahren worden.»
Beweisfotos gefragt
Ein weiteres Rätsel ist, wem die Katze gehört. Die Katze ist nicht gechippt. Auch hat niemand auf der Website der Schweizerischen Tiermeldezentrale (STMZ) eine Vermisstenanzeige aufgegeben.
Es handle es ich um ein jüngeres, zahmes Büsi, sagt Geisser. «Wir gehen deshalb davon aus, dass es jemandem gehört.»
Zurzeit befindet sich die Katze wohlauf in einem Tierheim. Den Namen des Tierheims will Netap nicht bekannt geben.
«Ansonsten wird das Tierheim mit Meldungen von Personen überhäuft, die behaupten, die Katze gehöre ihnen», sagt Geisser. Das Frauchen oder Herrchen solle sich mit Beweisfotos ihrer Katze stattdessen direkt bei Netap melden.
Aus Shakespeare wird Iphigenie
Bis die Besitzerin oder der Besitzer auftaucht, trägt die Katze einen neuen Namen. «Wir nannten das kleine Phantom intern bereits Shakespeare», sagt Geisser lachend.
Da die Katze aber weiblich sei, hätten sie sich für Iphigenie entschieden. Dies in Anlehnung an Johann Wolfgang von Goethes Drama «Iphigenie auf Tauris».
«Auf jeden Fall würde eine starke Frauenrolle des Theaters passen», sagt Geisser schmunzelnd.