Nach dem Corona-Tief geht es für die Jungfraubahn wieder aufwärts. Die Gesellschaft verzeichnet im ersten Halbjahr Gewinn. Internationale Gruppen bleiben aus.
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Die Jungfraubahnen erzielen wieder Gewinne. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im ersten Halbjahr 2022 hat die Jungfraubahn nach dem Corona-Tief wieder Gewinne erzielt.
  • Gegenüber der Vorjahresperiode reisten rund 50 Prozent mehr Gäste auf das Jungfraujoch.
  • Trotz Aufwärtstrend fehlen weiterhin die internationalen Gruppen.

Die Jungfraubahn hat im ersten Halbjahr 2022 nach den beiden von der Corona-Krise stark belasteten Vorjahren wieder deutlich stärker abgeschnitten. Noch bleiben die Zahlen aber hinter dem Vor-Krisen-Niveau zurück. Einen weiteren Schritt in Richtung Normalität erhofft sich die Gesellschaft für 2023.

Von Januar bis Juni 2022 reisten 204'600 Besucher auf das Jungfraujoch, wie der Bergbahnbetreiber am Donnerstag mitteilte.

Gegenüber der Corona-gebeutelten Vorjahresperiode bedeutet dies ein Anstieg von 49 Prozent. Im ersten Semester 2019 lagen die Frequenzen allerdings mit 470'900 Gäste noch mehr als doppelt so hoch.

Gute Witterungsbedingungen

Der Verkehrsertrag der Gruppe stieg insgesamt um 81 Prozent auf 34,7 Millionen Franken. Inklusive der weiteren Erträge durch Gastronomie und Beherbergungen sowie Mieterträgen resultierte am Ende ein Betriebsertrag von 91,1 Millionen Franken.

Der Betriebsgewinn (EBITDA) lag derweil rund dreieinhalb Mal so hoch bei 38,3 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 15,3 Millionen. Im Vorjahr stand noch ein Verlust von 9,8 Millionen zu Buche.

Alle Segmente hätten bei günstigen Witterungsbedingungen zur erfreulichen Entwicklung beigetragen, heisst es im Communiqué. Nach zwei Pandemiejahren sei bei den Gästen ein Nachholbedarf spürbar. Im Wintersport wurde gar die bisher beste Saison 2007/08 fast egalisiert.

Schleppende Erholung bei internationalen Gruppenreisen

So wurden in der Berichtsperiode 1,06 Millionen Skier Visits (Erstzutritte) verzeichnet. Das sind knapp 50 Prozent mehr als in der gleichen Zeitspanne 2021. Bei 1,25 Millionen Skier Visits wurde der Rekord der Wintersaison 2007/08 nur hauchdünn verfehlt. Für die hohen Frequenzen gebe es einen Grund: «Die Realisierung der V-Bahn hat die Jungfrau Ski Region beim Wintersport zurück in die 'Champions League' gebracht».

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Die Jungfraubahn erlitt wegen Corona erstmals einen Verlust. (Archiv) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Nur schleppend voran geht den Angaben zufolge aber die Erholung bei den für den Bahnbetreiber so wichtigen internationalen Gruppenreisen. Insbesondere bleiben noch immer viele asiatische Gäste aus. Die Jungfraubahn begründet dies mit den Unsicherheiten bezüglich Reiseeinschränkungen und Flugkapazitäten.

Für das zweite Halbjahr zeigt sich die Jungfraubahn-Gruppe verhalten optimistisch und erwartet eine weitere schrittweise Normalisierung. In den Hochsaisonmonaten Juli und August habe sich der Trend des ersten Halbjahres fortgesetzt, heisst es.

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