Infektiologe in Winti ZH: Wieder mehr Corona-Patienten im Spital
Im Kantonsspital Winterthur liegen seit Mitte August konstant vier bis sechs Corona-Patienten. Senioren und Personen mit Vorerkrankung wird zum Testen geraten.

Das Wichtigste in Kürze
- Die neue Corona-Variante führt in Winterthur wieder zu mehr Corona-Patienten.
- Laut dem Chef-Infektiologen Karrer sind es hauptsächlich ältere Menschen.
- Er erwartet nicht, dass innert kurzer Zeit grosse Teile der Bevölkerung infiziert werden.
Die neue Covid-Variante BA.2.86 hat laut dem Chefarzt Infektiologie am Kantonsspital Winterthur das Potential eine Infektionswelle auszulösen. «Seit Mitte August haben wir wieder konstant etwa vier bis sechs Patienten, die mit oder wegen Covid hospitalisiert sind.»
Dabei handle es sich in der Regel um alte Menschen mit Komorbiditäten wie Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz, sagte Urs Karrer im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Inzwischen stürben allerdings nur noch selten Menschen infolge einer Corona-Infektion. Testen lassen sollten sich laut dem Ex-Vizepräsidenten der Covid-19-Task-Force vor allem über 65-Jährige und Jüngere mit chronischen Vorerkrankungen.
Infektiologe rät Risikopersonen zur Auffrischimpfung
Die neue Corona-Variante breite sich bisher nicht besonders schnell aus, so Karrer. Auch sprächen bisherige Daten nicht dafür, dass sie zu schweren Verläufen führe. Karrer empfahl Risikopersonen und Menschen mit Long Covid eine Auffrischimpfung zur Risikoprävention.
«Ich erwarte nicht, dass sich über 75 Prozent der Bevölkerung innert kurzer Zeit infizieren, wie das im Winter 2022 der Fall war», so Karrer.
«Aber ich glaube, dass Covid weiterhin das Potenzial hat, eine seriöse Welle zu verursachen, bei der sich 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung infizieren könnten. Das wird in den Spitälern, Altersheimen und Hausarztpraxen zu spüren sein. Bei Covid wäre ich nicht überrascht, wenn es bereits im November oder Dezember losginge.»