Gaza-Krieg: Israels Schweiz-Botschafterin weist Kritik zurück
Der Gaza-Krieg eskaliert derzeit wieder neu, die humanitäre Situation ist katastrophal. Jetzt wehrt sich die israelische Botschafterin gegen Vorwürfe.

Das Wichtigste in Kürze
- Israels Botschafterin in der Schweiz weist Gaza-Kritik zurück.
- Antisemitismus komme oft unter dem Deckmantel von «Israelkritik» vor, sagt sie.
- Sie fordert, stärker die Hamas ins Visier zu nehmen.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen bleibt kritisch. Seit dem 19. Mai lässt Israel nach monatelanger Blockade wieder Hilfslieferungen zu – unter Bedingungen, die international auf Widerstand stossen.
Die Verteilung im Gaza-Krieg erfolgt über eine private US-Stiftung und wird von privaten Sicherheitsdiensten überwacht. Uno und mehrere Staaten kritisieren dieses Vorgehen scharf. Zugleich sorgt Israels Grossoffensive für weltweite Debatten.
Israels Botschafterin in der Schweiz, Ifat Reshef, warnt vor den globalen Folgen des Kriegs. Besonders für jüdische Gemeinschaften ausserhalb Israels.
Slogan «Free Palestine» sei gefährlich
Nach der Ermordung zweier israelischer Diplomaten in Washington sagte sie im Interview mit CH Media: «Sie wurden einzig und allein dafür getötet, dass sie für die israelische Botschaft arbeiteten und an der Veranstaltung einer jüdischen Organisation teilnahmen.»
Das zeige, wie gefährlich die «aktuelle Propaganda und Hassrede gegen Israel und Israelis» sei.
«Kritik an Israel ist legitim – aber das hier ist keine Kritik. Es geht um eine gezielte Anstiftung, die Menschen radikalisiert», so Reshef weiter.
Der Slogan «Free Palestine» werde oft genutzt, «um Gewalt zu rechtfertigen». Diese Ideologie breite sich über Social Media, Universitäten und Aktivisten aus – und sei gefährlich.
Auch in der Schweiz wachse die Sorge vor Antisemitismus. Reshef warnt, dieser trete «nun oft auch unter dem Deckmantel vermeintlicher Israelkritik» auf.
«Würden das niemals absichtlich tun»
Den Vorwurf, Israel lasse die Zivilbevölkerung im Gaza-Krieg hungern, weist sie entschieden zurück: «Wir lassen die Bevölkerung nicht hungern und würden das niemals absichtlich tun.»
Während einer 42-tägigen Feuerpause seien über 25'000 Hilfstransporte erfolgt. Die Blockade sei wieder aufgenommen worden, nachdem sich die Hamas geweigert habe, weitere Geiseln freizulassen. Zudem habe sie Hilfsgüter geplündert und kontrolliert.
Reshef fordert, den Blick stärker auf die Hamas zu richten: «Wir haben einen Krieg, in dem sich eine Demokratie seit dem brutalen Angriff der Hamas gegen eine bösartige, fanatische Terrororganisation verteidigt, die unser Land zerstören will.»
Dennoch herrsche international das Bild vor, Israel sei der Täter.
Botschafterin beklagt «Anti-Israel-Propaganda» im Gaza-Krieg
Auch schwere Vorwürfe wie gezielte Angriffe oder Kriegsverbrechen weist Reshef zurück. Den Vorwurf ethnischer Säuberung im Gaza-Krieg kommentiert sie klar: «Ich weise diesen Vorwurf kategorisch zurück. Solche Begriffe sind Teil der Anti-Israel-Propaganda.»
Zu einem Vorfall erschossener Sanitäter in Rafah verweist sie auf eine Untersuchung des Generalstabs. Die Soldaten seien im Völkerrecht geschult. «Wir tolerieren keine Verstösse gegen internationales oder israelisches Recht.»
Israel greife keine Hilfsorganisationen oder Zivilisten absichtlich an. «Jeder solcher Fall ist eine Tragödie.»
Während Israels Armee im Gazastreifen ihre Angriffe gegen die islamistische Hamas fortsetzt, hegen die USA weiter Hoffnung auf eine neue Waffenruhe. Israel hat den Bedingungen bereits zugestimmt, die Antwort der Hamas steht noch aus.