Familie von erstem Genfer Covid-19-Opfer klagt gegen zwei Ärzte

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Genève,

Zwei Ärzte weigerten sich unabhängig voneinander, eine Corona-Kranke Frau testen zu lassen. Nun müssen sich beide vor Gericht verantworten.

Corona-Test
Ein Arzt nimmt eine Speichelprobe für einen Corona-Test. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Dem ersten Genfer Corona-Todesopfer wurde zweimal ein Corona-Test verweigert.
  • Nun erhebt die Familie Klage gegen zwei Ärzte.

Die Familie des ersten Covid-19-Todesopfers im Kanton Genf hat Klage gegen zwei Genfer Ärzte wegen fahrlässiger Tötung eingereicht. Sie wirft den Medizinern vor, der 31-Jährigen einen Corona-Test verweigert zu haben, obwohl sie Symptome zeigte. Die Staatsanwaltschaft hatte schon im März eine Untersuchung eröffnet.

Ärzte wurden noch nicht einvernommen

Die Familie des Todesopfers wolle jedoch in die Abklärungen miteinbezogen werden und als Klägerin auftreten. Dies bestätigte ihr Anwalt am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Dank der Klage hat der Anwalt nun Zugriff auf das Dossier. Die beiden beschuldigten Ärzte sind noch nicht einvernommen worden.

Coronavirus Spital Genf
Eine Intensivstation in Genf. - Keystone

Auf Geheiss ihres Arbeitgebers hatte sich die an einem Husten leidende Frau Anfang März in den Notfall eines Privatspitals begeben. Dort ist sie jedoch nach Angaben der Angehörigen zurechtgewiesen worden, weil sie wegen einer einfachen Grippe den Notfall überlaste. Der Arzt verschrieb ihr Medikamente.

Taiwan Coronavirus
Die Zahl der laborbestätigten Coronavirus-Fälle in der Schweiz ist angestiegen. (Symbolbild) - dpa

In den folgenden Tagen verschlechterte sich der Zustand der Frau. Sie konsultierte einen zweiten Hausarzt, der jedoch die gleiche Diagnose stellte und entschied, die Frau nicht auf Covid-19 zu testen. Drei Tage später starb die Frau. Sie war das erste von unterdessen 290 Todesopfern im Kanton Genf.

Das Verhalten der beiden Ärzte ist laut dem Anwalt der Familie «völlig unverständlich». Zu diesem Zeitpunkt seien die Risikofaktoren bereits bekannt gewesen. Der Tod der Frau hätte verhindert werden können. Die beiden Ärzte hätten die Situation der Patientin zu wenig ernst genommen und müssten deshalb bestraft werden.

Kommentare

Weiterlesen

Coronavirus Genf
44 Interaktionen
Fast 200 Patienten
Universitätsspital lausanne
1 Interaktionen
Für die WHO
Gay Pride
Gay Pride im Herbst

MEHR IN NEWS

fendi Maria Grazia Chiuri
Rückkehr
Flash Crash
Turbulenzen
Magdeburg
Anschlag in 2024
OnePlus 15 Display
Displaypower

MEHR CORONAVIRUS

Kita-Garderobe
49 Interaktionen
Alte Corona-Regel
corona
11 Interaktionen
Deutschland
Gabirano, Wendler und Rima
134 Interaktionen
Nach Corona

MEHR AUS GENèVE

Leela Egli
Nach Heim-EM
Fahne des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)
Laut Rotem Kreuz
Antibiotika
10 Interaktionen
Laut WHO
Schutzräume in der Schweiz
205 Interaktionen
In Schweiz