Datenschützerin warnt Schweizer Behörden vor Amerikaner-IT
Behörden in der Schweiz setzen immer mehr auf IT-Angebote von US-Firmen wie Amazon oder Microsoft. Die Zürcher Datenschutzbeauftragte sieht das kritisch.

Das Wichtigste in Kürze
- Unter anderem die Kantone Aargau, Bern, Zürich und Basel setzen auf Microsoft-Programme.
- Doch laut US-Recht dürfen US-Behörden auf bestimmte gespeicherte Daten zugreifen.
- Dies ist laut der Zürcher Datenschutzbeauftragten bei sensitiven Daten problematisch.
Cloud-Dienste (Speicher- und Serverdienste) von US-Firmen sind bei Schweizer Behörden beliebt: Immer mehr Gemeinden und Kantone nutzen Dienste von US-Tech-Konzernen wie Microsoft oder Amazon.
So benutzen etwa die Kantone Aargau, Bern und Zürich bereits Programme von Microsoft. Auch Basel hat sich vor kurzem für diese US-Firma entschieden.
Im Kanton Luzern wird hingegen noch darüber debattiert. Wenn es nach der Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich, Dominika Blonski, geht, geschieht diese Debatte in Luzern zu Recht.
Schweizer Institutionen «machen sich häufig nicht viele Gedanken vorab»
Denn seit 2018 dürfen Behörden der Vereinigten Staaten laut US-Recht bei Firmen auf bestimmte gespeicherte Daten zugreifen.
Das Problem: Wie Blonski dem SRF erklärt, würden immer mehr Schweizer Institutionen ohne umfassende Prüfung auf solche US-Produkte zurückgreifen.
«Wir sehen, dass immer mehr Institutionen, sei das auf Kantonsstufe oder auch auf Gemeindestufe, diese Produkte einsetzen. Und sich dabei auch häufig nicht viele Gedanken vorab machen», erklärt sie.
Der Einsatz der US-Cloud-Dienste sei zwar für nicht sensitive Daten wie etwa Namen oder Adressen kein Problem.
Doch für alles andere schon. Denn Firmen wie Microsoft oder Amazon könnten keinen Schutz garantieren.
Datenschutzbeauftragte empfiehlt, «Daten anderswo sicherer zu parkieren»
So könnten Schweizer Behörden die Kontrolle über kritische Informationen verlieren. Ausserdem würden Betroffene vielfach gar nicht erfahren, wenn auf ihre Daten zugegriffen werde. So hätten sie auch keine Chance, sich dagegen zu wehren.
Blonski erklärt: «Wollen die Kantone und Gemeinden ausländische Cloud-Angebote nutzen, gibt es die Möglichkeit, sensitive Daten im Vorfeld eigenständig zu verschlüsseln.» Dennoch sei es besser, «die Daten anderswo sicherer zu parkieren».
















