Zürich Bahnhofstrasse: 28'000 Fr. Miete für Wohnung ohne Küche
An der Zürcher Bahnhofstrasse wird eine Wohnung für monatlich 28'333 Franken vermietet. Aber: Küche und Bäder müssen vom Mieter selbst eingebaut werden.

Das Wichtigste in Kürze
- An der Zürcher Bahnhofstrasse wird eine 11-Zimmer-Wohnung angeboten.
- Aber Achtung: Der monatliche Mietzins beträgt 28'333 Schweizer Franken.
- Ein Experte sagt: In diesem Segment sei «marktüblich», was bezahlt werde.
Die Stadt Zürich ist für Mieterinnen und Mieter eine kostspielige Angelegenheit. Im Kreis 1, in dem auch die Bahnhofstrasse liegt, beträgt die Medianmiete netto 2813 Franken für eine Dreizimmerwohnung. Die Hälfte ist also teurer, die andere Hälfte billiger als 2813 Franken.
Ein hoher Betrag – den ein aktuelles Wohnungsinserat aber noch weit übersteigt: An der Bahnhofstrasse 82 in Zürich wird oberhalb des Modegeschäfts «Mango» eine 11-Zimmer-Wohnung angeboten.
Was derzeit als Büroräumlichkeit dient, soll zukünftig zur Luxus-Wohnung umfunktioniert werden. Kostenpunkt? Satte 28'333 Franken im Monat!
Muss Mieter selbst einbauen: Bäder und Küche
Mit 468 Quadratmetern ist für ausreichend Platz gesorgt. Und auch die Lage scheint vielversprechend: Bahnhofsnähe und die begehrte Einkaufsmeile mit dem Shopping-Center Swiss-Life-Bahnhof (Ex-Manor-Gebäude) direkt vor der Haustür.
Einen Haken hat das Angebot der Immobilienverwaltung «The Location Group AG» trotzdem: Küche und die Bäder müssen vom Mieter neu eingebaut werden. Bisher existieren nämlich nur Toiletten und Teeküchen.

Da stellt sich die Frage: Dürfte man für diesen Preis nicht erwarten, dass Küche und Bäder beim Einzug bereits vorhanden sind?
Walter Angst vom Mieterverband Zürich ordnet das spezielle Mietobjekt gegenüber Nau.ch ein: «Wer 28'333 Franken respektive 340'000 Franken Jahresmiete bezahlen kann, kann sich auch den luxuriösen Einbau leisten.»
Die Immobilienverwaltung will sich auf Anfrage von Nau.ch nicht äussern. Am Folgetag ist das Inserat aber von der Plattform «Homegate» gelöscht. Welche Zielgruppe als Mietpartei infrage kommt, bleibt also unklar.
«Marktüblich» ist, was bezahlt wird
Angst erklärt: «Der Quadratmeterpreis ist mit 726 Franken hoch.» Das Haus sei ein «repräsentatives Gebäude».
Er verweist auf andere Beispiele. An der Zürcher Bahnhofstrasse seien von der Zurich Versicherung Wohnungen mit Alpenblick vermietet worden. Dort habe der Quadratmeterpreis bei über 600 Franken gelegen.
Dass ein solches Objekt ohne Küche und Bad vermietet werde, sei speziell, aber nicht einmalig. Angst nennt es ein «Spezialobjekt». Zum Mietzins sagt er: «In diesem Segment ist ‹marktüblich›, was bezahlt wird.»
Er geht nicht davon aus, dass das Objekt die Mietpreise anderer Wohnungen beeinflussen werde.
Teure Mietobjekte gibt es immer wieder
Solche Spezialobjekte sind auf dem Schweizer Wohnungsmarkt eine Seltenheit. Trotzdem tauchen immer wieder extreme Miet- oder Kaufangebote auf.
So beispielsweise letztes Jahr, als eine 4,5-Zimmer-Wohnung in Baden AG für 2,5 Millionen zum Verkauf angeboten wurde.
In der Steueroase Zug konnte man im März 2025 eine 4,5-Zimmer-Wohnung für 25'000 Franken monatlich mieten.
Der aktuelle Wohnungsmarkt sorgt zudem für kreative Massnahmen. So bot eine Katzenhalterin kürzlich sogar einen Finderlohn von CHF 350 Franken an. Wer ihr eine passende Wohnung vermittle, soll ihn erhalten.























