Coronavirus-Zahlen steigen wieder – ausser in diesen Kantonen
Das BAG vermeldete in der letzten Woche steigende Zahlen zum Coronavirus. Doch wie sieht die Lage in den Kantonen aus? Nau.ch zeigt den Überblick.

Das Wichtigste in Kürze
- Nau.ch analysiert wöchentlich die kantonalen Infektionszahlen der letzten Wochen.
- Der bevölkerungsreichste Kanton Zürich vermeldete die höchsten Neuinfektionszahlen.
- Jura, Uri und Schwyz hatten zuletzt die höchste Infektionsquote.
In letzter Zeit verzeichnete die Schweiz leicht steigende Infektionszahlen des Coronavirus. Doch der Bundesrat hat klargestellt: Der Bund zieht sich grundsätzlich aus dem Krisen-Management zurück. Regionalen Ausbrüchen muss mit regionalen Massnahmen entgegengetreten werden – jetzt stehen die Kantone in der Verantwortung.
Ein Blick in die Statistik zeigt: tatsächlich weicht die Entwicklung der Lage in den einzelnen Kantonen stark von der landesweiten Entwicklung ab. Nau.ch hat die kantonalen Entwicklungen grafisch aufbereitet.
Zürich mit den meisten Fällen – aber nicht mit der höchsten Infektionsquote

Die Statistik zeigt: Zürich ist derzeit der Kanton, in welchem es klar die meisten Fälle gibt. Ganz überraschend ist das nicht – schliesslich ist Zürich der mit Abstand bevölkerungsreichste Kanton.

Setzt man die Fallzahlen ins Verhältnis zur Grösse der Wohnbevölkerung, liegen Jura, Uri und Schwyz noch vor Zürich. Damit haben sich in diesen Kantonen verhältnismässig mehr Menschen mit dem Coronavirus angesteckt als in Zürich. Trotzdem liegt Zürich im oberen Mittelfeld.
Appenzell Innerrhoden, Glarus und Nidwalden verzeichneten keine einzige Ansteckung mit dem Coronavirus.
Rückgänge in fünf Kantonen, steigende Zahlen in achtzehn
Einige Kantone vermelden erfreuliche Zahlen: In Appenzell Ausserrhoden, Neuenburg, Wallis, Glarus und Graubünden sanken die Zahlen der letzten sieben Tage im Vergleich zur Vorwoche. Appenzell Innerrhoden und Nidwalden blieben die vergangenen drei Wochen infektionsfrei. In Schaffhausen blieben die Neuinfektionen konstant bei zwei – alle anderen Kantone verzeichneten jedoch steigende Zahlen.

Im Tessin wurden 23 Infektionen verzeichnet – damit befindet sich der Südkanton im kantonalen Vergleich im Mittelfeld. In der Vorwoche war es jedoch nur ein Fall, dementsprechend dramatisch sieht der Anstieg aus.
Wird der Jura zum Risikokanton?
Nirgends in der Schweiz war die Neuinfektions-Quote in der vergangenen Woche so hoch wie im Jura. Ganze 38 Fälle kamen in der vergangenen Woche auf 100'000 Einwohner – in der Vorwoche waren es 11.
Damit liegt die 14-Tage-Inzidenz bei 49. Die neue Quarantäne-Verordnung des Bundes sieht vor, dass die Quarantäneregeln für Regionen mit einer 14-Tage-Inzidenz höher als 60 gelten. Sinken die Fallzahlen im Jura nicht wieder, könnte der Kanton diese Grenze bald überschreiten. Die Verordnung gilt allerdings nur für den internationalen Reiseverkehr.