Coronavirus: Wann kommt endlich der Test für zu Hause?
Roche entwickelt zur Ermittlung des Coronavirus einen neuen Schnelltest. Dieser wird um einiges praktischer. Medizinisches Personal braucht es vorerst dennoch.

Das Wichtigste in Kürze
- Der neue Corona-Schnelltest von Roche soll Ende Februar auf den Markt kommen.
- Der Antigen-Test benötigt zur Ermittlung des Virus nur noch einen Nasal-Abstrich.
- Theoretisch könnte der Test auch zu Hause durchgeführt werden.
Der Basler Pharmakonzern Roche arbeitet zurzeit an einem neuen Schnelltest zur Ermittlung des Coronavirus. Dieser soll in der Anwendung um einiges praktischer werden als seine Vorgänger: Er benötigt keinen Abstrich aus dem hinteren Nasen-Rachen-Raum – ein Nasal-Abstrich reicht. Wie das Unternehmen auf Anfrage schreibt, soll der Antigen-Test bereits Ende Februar auf den Markt kommen.
Gemäss dem «Tages-Anzeiger» bietet der neue Test noch weitere Vorteile. So soll etwa der Preis im mittleren, einstelligen Franken-Bereich liegen – also bei rund fünf Franken. Das Resultat soll zudem ohne grossen Aufwand innerhalb einer Viertelstunde ermittelt werden können. Dank dem tiefen Preis und der einfachen Anwendung könnte der Schnelltest auch zu Hause seine Anwendung finden.
Coronavirus: Abstrich weiterhin durch medizinisches Personal
Roche äussert sich diesbezüglich nicht. Der Hersteller schreibt eine Abstrichentnahme durch oder in Anwesenheit von medizinischem Personal vor. «Ob eine Selbstentnahme auch ohne Beaufsichtigung möglich ist, obliegt den lokalen regulatorischen Vorschriften», schreibt eine Pressesprecherin des Konzerns.

Das Bundesamt für Gesundheit bestätigt währenddessen, dass es bezüglich des Schnelltests mit Roche in Kontakt ist. «Wir evaluieren derzeit die verschiedenen Optionen», heisst es auf Anfrage. Der Abstrich könne bis auf Weiteres jedoch nur von medizinischem Personal durchgeführt werden.
Spitalapotheker bevorzugt PCR-Test
Ein Corona-Test für zu Hause hört sich zwar praktisch an, stösst aber nicht nur auf Zustimmung. «Es kommt dann sehr darauf an, wie man ihn durchführt und wie valide die Resultate sind. Die Gefahr von falschen negativen Tests ist gross», erklärt der Spitalapotheker Enea Martinelli gegenüber Nau.ch.

Durch den Eigenheim-Test bestehe zudem die Gefahr, dass man sich in falscher Sicherheit wägt und nicht mehr offiziell testen geht. «Erfolgt er zu früh, dann ist er negativ und man hat den Eindruck, dass alles in Ordnung sei. Das hat dann auch zur Folge, dass das Contact Tracing überhaupt nicht mehr funktioniert», so Martinelli.
Entsprechend favorisiert der fmi-Chefapotheker bei der Ermittlung des Coronavirus den PCR-Test. «Der gibt die besten Resultate.» Die Schnelltests seien nur für bestimmte Situationen praktisch: «Zum Beispiel für symptomlose Patienten vor einem Eingriff im Spital.»